Mitteilungsvorlage - MV/2025/083
Grunddaten
- Betreff:
-
Durchsuchbarkeit Allris über Suchmaschinen
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Fachdienst Interner Dienstbetrieb
- Geschäftszeichen:
- 3-103-ld
Beratungsfolge
| Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Haupt- und Finanzausschuss
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Kenntnisnahme
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15.09.2025
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Begründung der Verwaltungsempfehlung
In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 07.07.2025 wurde durch ein Ratsmitglied unter dem TOP Ö 14.6 Bericht der Verwaltung darauf aufmerksam gemacht, dass mit Suchmaschinen wie Google nicht auf Allris zugegriffen werden kann. Die Verwaltung wurde gebeten, hierzu eine Erklärung abzugeben.
Die Ursachen und Hintergründe hierfür wurden bereits in der Vergangenheit mündlich bei gleichgelagerten Anmerkungen in den Sitzungen des Rates und des Haupt- und Finanzausschusses benannt. Die erneute Anfrage/ Anmerkung wurde dennoch zum Anlass genommen, mit dem Systemhersteller CC e-gov GmbH die folgenden Fragen erneut zu klären:
- Warum können derzeit die Inhalte im Bürgerinformationssystem von Allris nicht mittels Google oder anderen Suchmaschinen durchsucht werden?
- Was müsste geändert werden, damit die Inhalte durchsuchbar wären?
- Lässt die CC e-gov GmbH diese Änderung zu? Wenn nein, welche Gründe gibt es hierfür?
- Falls die Änderung inzwischen doch möglich sein sollte: Was kostet uns die Änderung/ Anpassung?
Antwort der Verwaltung:
Allris ist eine externe Anwendung. Das Hosting und der Betrieb der Anwendung wird im Rechenzentrum der CC e-gov GmbH vorgenommen. CC e-goc betreibt dort Allris auch für rund 650 weitere Kunden. Die Stadt Wedel hat, ebenso wie alle anderen Verwaltungen, keine technischen Administrationsrechte. Es ist den angebundenen Verwaltungen daher nicht möglich, Änderungen an der Plattform, der Webansicht oder den Systemdaten vorzunehmen.
Der Googlebot simuliert bei seinen Suchanfragen entweder ein mobiles Endgerät (z.B. Smartphone) oder einen Computer, welches/r eine Daten von der Website abfragt und ausliest. Dieses Auslesen kann durch Verwendung einer robot.txt untersagt werden. CC e-gov GmbH verhindert bislang ausdrücklich, dass Suchmaschinen wie Google die Inhalte von Allris durchsuchen und in den Suchergebnissen anzeigen. Dies geschieht durch einen entsprechenden Eintrag robot.txt. Diese Datei kann nur mit Admin-Rechten, welche ausschließlich bei CC e-gov liegen, bearbeitet werden.
Der vom Googlebot verwendete Crawler bzw. HTTP-user-agent-Anfrage-Header wird sehr häufig von anderen Crawlern gefälscht / simuliert. Beim Öffnen der Durchsuchbarkeit für den Googlebot kann daher nicht verhindert werden, dass problematische Suchanfragen mit dem Ziel der Dauerbelastung des CC e-gov-Servers durch Suchschleifen blockiert werden. Ob eine problematische Anfrage tatsächlich von einem Googlebot oder einem simulierenden Bot stammte, kann leider erst im Nachgang durch Abgleich der Quell-IPs erfolgen. Die Öffnung der Suche für Googlebots kann also schlussendlich zu einer Überlast auf dem Allris-Server führen.
Da die Stadt auf die Einstellungen der Plattform selbst keinen Einfluss hat, wurde eine diesbezügliche Änderung (mit evtl. entstehenden Kosten) bei der CC e-gov GmbH angefragt.
Antwort des Verfahrensbetreibers:
„Es ist richtig, dass keine Inhalte des ALLRIS von Google u.a. durchsucht werden können. Warum? Aufgrund des zu erwartenden Traffics könnten die Seiten dann down gehen und nicht mehr erreichbar sein.
Für uns ist also der reibungslose Zugriff wichtiger als die Verfügbarkeit der Inhalte über Suchmaschinen.
Im Großen und Ganzen nehmen wir Ihre Anfrage aber gerne zum Anlass, mit dem Team des Produktmanagements über den bisher gegangenen Weg zu diskutieren.“
Das Team des Produktmanagements wiederum teilte am 27.8.2025 per Mail mit, dass
Googlebots zugelassen werden könnten, aber unbedingt auf zwei potentielle Gefahren hingewiesen werden muss:
- Durch den potentiell höheren Traffic auf der Seite, kann es zu Beeinträchtigungen der ALLRIS Performance und im Extremfall auch zu temporären Ausfällen der Seite kommen.
- Inhalte, die einmal vom Googlebot abgerufen wurden, können nicht wieder über ALLRIS bei Google gelöscht werden (z.B. nach Ausscheiden von Mitgliedern).
Die Kosten für die Anpassungsarbeiten rechnet CC e-gov nach tatsächlichem Aufwand ab. Bei einem angekündigten Aufwand von rund 3 Arbeitsstunden ist mit rund 600,00 € zzgl. Umsatzsteuer zu rechnen. Noch nicht beziffert werden können Kosten und Aufwendungen zur Erhöhung der Sicherheitsstruktur um die Performance von Allris auch bei erhöhter Last und Zunahme von Angriffsversuchen zu gewährleisten.
Bei vorangegangenen Anfragen begründete der Betreiber dieses Vorgeben ebenfalls bereits mit Sicherheitsbedenken. Die Durchsuchbarkeit mittels Suchmaschinen führt zu einer deutlich erhöhten Sichtbarkeit im Web. Neben einem steigenden Traffic und Serverlast durch einfache Suchanfragen, bestünde auch die Gefahr von einer steigenden Zahl von Angriffsversuchen infolge der höheren Sichtbarkeit. Hierdurch wäre die Stabilität des Dienstes gefährdet.
