Mitteilungsvorlage - MV/2024/093

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Beratungsfolge

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Begründung der Verwaltungsempfehlung

Seit dem Jahr 2021 wird an der Beruflichen Schule des Kreises Pinneberg in Pinneberg die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern in Form der praxisintegrierten Ausbildung angeboten. Für den Ausbildungsstart 2024/2025 ist eine Klasse eingerichtet worden.

 

Die Ausbildung im Rahmen der praxisintegrierten Ausbildung ist vergütet. Die Auszubildenden lernen direkt in den Kitas. Die Stadt Wedel fördert die praxisintegrierte Ausbildung seit dem Ausbildungsjahr 2022/2023. Seit dem Ausbildungsjahrgang 2023/2024 wurden alle Anträge der Wedeler Kita-Träger (2023/2024: 4 Anträge, 2024/2025: 3 Anträge) von der Stadt Wedel bewilligt. Über den Verbleib der Auszubildenden nach Abschluss der Ausbildung in den Wedeler Kitas liegen noch keine Erfahrungswerte vor. Die Besetzung der Stellen gestaltet sich bei den Wedeler Kita-Trägern unterschiedlich, so konnten zwei von drei Stellen des Ausbildungsjahrganges 2024/2025 nicht besetzt werden.

 

Für den Ausbildungsjahrgang 2025/2026 wurden von Wedeler Kita-Trägern drei PIA-Stellen beantragt (Personalkosten für 3 Jahre: ca. 75.000 € -77.000 € abhängig vom Tarifvertrag des Trägers). Diese wurden als Trägeranträge in den Haushalt der Stadt Wedel aufgenommen. Die Bewilligung dieser Anträge wurde vom Kita-Kuratorium empfohlen. Die Entscheidung über die Anträge dieser Stellen erfolgt mit der Beschlussfassung über den Haushalt der Stadt Wedel. Die Förderung der praxisintegrierten Ausbildung ist eine freiwillige Leistung der Stadt Wedel.

 

Das Land Schleswig-Holstein fördert die praxisintegrierte Ausbildung im ersten Lehrjahr mit monatlich 800 Euro. Diese Förderung ist nicht auskömmlich, um die vollen Personalkosten zu decken. Die Finanzierungslücke zu dem monatlichen Arbeitnehmerbrutto i. H. v. 1.340,69 € gem. TVAöD Pflege zzgl. Arbeitgebernebenkosten geht derzeit zu Lasten der Stadt Wedel. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr fließen keine Fördermittel des Landes mehr, da die Schülerinnen und Schüler auf den Stellenplan der Kitas angerechnet werden können. Die Schülerinnen und Schüler decken tatsächlich aber nicht die entsprechende Stelle im Stellenplan in Vollzeit ab, da an den mindestens zwei Tagen Unterricht an der Berufsschule stattfindet. Außerdem wird in mindestens einem Semester ein Praktikum im Ü6-Bereich durchgeführt, so dass die Schülerinnen und Schüler der Kita in diesem Zeitraum ebenfalls nicht zur Verfügung stehen. Kitas können unter diesen Voraussetzungen eine praxisintegrierte Ausbildung nur durchführen, wenn der Stellenplan nicht voll besetzt ist. Die Stadt Wedel förderte daher bisher die praxisintegrierte Ausbildung über drei Jahre ohne Anrechnung der PIA-Kräfte auf den Personalschlüssel. Über die vollen drei Ausbildungsjahre gerechnet liegen die Kosten für die Stadt Wedel für einen PiA-Ausbildungsplatz somit bei derzeit ca. 67.500 €.

 

Im September 2023 erteilt der Jugendhilfeausschuss des Kreises Pinneberg der Kreisverwaltung den Auftrag, über eine Neuverteilung der finanziellen Förderung bzw. zum Abbau bürokratischer Hürden in der PiA-Ausbildung mit den Kommunen ins Gespräch zu kommen und dort die praktischen Vorteile einer Neuordnung der Kosten und der Abläufe darzustellen. Ergebnis dieses Auftrages ist der dieser Beschlussvorlage beigefügte Entwurf eines öffentlich-rechtlichen Vertrages, der es jeder Kita im Kreisgebiet ermöglichen soll, alle drei Jahre eine praxisintegrierte Ausbildung durchzuführen. Die Verwaltung des Kreises Pinneberg hat hierfür ein Verhandlungsmandat von dem Jugendhilfeausschuss des Kreises Pinneberg erhalten. In Wedel existieren 14 Kitas, so dass pro Jahr fünf bzw. vier neue Auszubildende die Ausbildung beginnen würden. Der Entwurf des öffentlich-rechtlichen Vertrages sieht eine Kostenteilung von 2/5 zu Lasten des Kreises und zu 3/5 zu Lasten der Städte und Gemeinden vor. Der Kreis Pinneberg beschreibt die Vorteile des Vertrages wie folgt:

 

  • Durch die Sicherstellung der Finanzierung können die Kita-Träger frühzeitig auf die Suche nach Auszubildenden gehen. Bei einer ausreichenden Anzahl von Bewerbungen können bereits im Herbst Zusagen erteilt werden, so dass Bewerber*innen frühzeitig Sicherheit über den Ausbildungsplatz erhalten. Bisher erfolgen die Zusagen erst im März des laufenden Jahres.
  • Durch diese Maßnahme kann dem (jetzigen und zukünftigen) Personalmangel in Kitas entgegengetreten werden.

 

Der Vertrag soll befristet auf sechs Jahre geschlossen werden.

Eine Beteiligung der Stadt Wedel würde zu folgenden Kosten führen:

 

2025: ca. 22.000 €

2026: ca. 79.000 €

2027: ca. 153.000 €

2028: ca. 192.000 €

 

Eine Kompensationsmöglichkeit besteht im Sachgebiet Kindertagesstätten allerdings nicht, so dass die erforderliche Kompensation für die Leistungserweiterung gem. des Ratsbeschlusses vom 21.02.2019 aus dem Gesamthaushalt der Stadt Wedel erfolgen müsste. Die Stadt Wedel würde sich hier zu einer neuerlichen freiwilligen Leistung verpflichten.

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Anlagen

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