Mitteilungsvorlage - MV/2024/083

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Beratungsfolge

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Begründung der Verwaltungsempfehlung

 

Anlass

 

Die Strategischen Ziele der Stadt Wedel für 2020 - 2024 haben im Handlungsfeld 2 „Umwelt und Klimaschutz“ vorgegeben: „Wedel hat eine Strategie zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt“. In den Zielen für 2024 – 2028 im Handlungsfeld 2 „Umwelt und Klimaschutz“ ist nun beschlossen: „Wedel schützt Klima und Umwelt“.

 

Im Sommer 2021 hat die Ausarbeitung der Strategie zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt durch die Leitstelle Umweltschutz begonnen und die weitere Bearbeitung wird in einem dynamischen Prozess fortgeführt.

Ein erster Überblick der Strategie wurde mit der Mitteilungsvorlage MV/2022/067 „Strategie zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt“ und einer Präsentation im Planungsausschuss am 20.09.2022 und im Umwelt-, Bau- und Feuerwehrausschuss am 22.09.2022 gegeben.

Mit der Mitteilungsvorlage MV/2023/082 „Strategie zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt“ und einer Präsentation im Umwelt-, Bau- und Feuerwehrausschuss am 07.12.2023 wurden der Sachstand Oktober 2023 und die weitere Vorgehensweise vorgestellt.

 

Der Zwischenstand 2024 der Strategie ist dieser MV/2024/083 angefügt und enthält einen Aktualisierungsindex zum Bericht von 2023.

 

 

Definition

 

Das Bundesamt für Naturschutz definiert „Biologische Vielfalt bzw. Biodiversität“ als

  • „die Vielfalt der Arten,
  • die Vielfalt der Lebensräume und
  • die genetische Vielfalt innerhalb der Tier- und Pflanzenarten.

[…] Biologische Vielfalt umfasst also weit mehr als nur die „Artenvielfalt“.“[1]

 

 

Abbildung 1: Die drei Ebenen der Biodiversität[2]


 

Aktionsfelder

Um die Arbeit zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt zu fokussieren und mit den jeweils kundigen und interessierten Akteuren vorwärts zu bringen, werden die Themen in 3 Blöcke, sogenannte Aktionsfelder, sortiert.

 

 

Aktionsfeld 1: (Natur-) Lebensräume

 

Hier werden Grundlagen, Konzepte und Maßnahmen für die unterschiedlichen Lebensräume des Wedeler Stadtgebietes erarbeitet.

Die Auswertung der Bestandsanalyse zum Lebensraum Moor hat Hinweise auf drei größere Bereiche innerhalb der Stadtgrenzen ergeben, die auf Moorvorkommen hindeuten. Diese Bereiche wurden als Untersuchungsräume definiert: Randmoor, Seemoor und Wedeler Autal.

Im Rahmen des Klimaschutzmanagements wurden innerhalb der Untersuchungsräume orientierende Bodenuntersuchungen durchgeführt. Ziel ist es herauszufinden, ob und in welcher Tiefe und Mächtigkeit sich Moorböden innerhalb der Stadtgrenze befinden und ob diese aktuell CO2 freisetzen.

Des Weiteren lassen Bodenuntersuchungen Rückschlüsse zu, ob die Böden die hydrologischen Voraussetzungen erfüllen, um durch eine Anpassung von Bewirtschaftung und Wassermanagement die sogenannte CO2-Veratmung zu vermindern oder gar zu stoppen. Idealerweise würden torfhaltige Böden in einen Zustand gebracht werden, dass sie als permanente Kohlenspeicher dienen.

Eine Umstellung der derzeitigen Nutzung würde ebenfalls eine Veränderung des Lebensraumes und der Artenzusammensetzung mit sich bringen. Grundsätzlich würde sich eine vielfältigere Flora und Fauna etablieren. Dies begründet das naturschutzfachliche Interesse an den Untersuchungen und Ergebnissen.

Mit den Untersuchungsergebnissen wird im ersten Quartal 2025 gerechnet.

 

Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse werden im Jahr 2025 in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzmanagement mögliche Maßnahmen entwickelt. Da die Stadt Wedel nur einen kleinen Anteil an Flächen in den Untersuchungsräumen besitzt, wird die Umsetzung nur mit der Zustimmung und in Abstimmung und Zusammenarbeit mit den jeweiligen Flächeneigentümern umsetzbar sein.

Außerdem wurde nun die Arbeit hinsichtlich der Lebensräume Siedlungsbereich sowie Schutzgebiete und Biotope im Strategie-Dokument näher dargestellt. Auch im Bereich der restlichen definierten Lebensräume wird im Arbeitsalltag aktiv geplant, umgesetzt und gestaltet. Diese Tätigkeiten werden in den kommenden Monaten textlich aufgearbeitet und im Strategie-Dokument festgehalten.

 

 

Aktionsfeld 2: Bildung für nachhaltige Entwicklung/ Umweltbildung

 

Bildung für nachhaltige Entwicklung und Umweltbildung umfassen ein sehr weites Spektrum an Themen. Im Rahmen dieser Strategie werden Anknüpfungspunkte und Möglichkeiten zur Integration des Themas biologische Vielfalt/ Biodiversität in den Bildungsweg aufgezeigt und verfolgt. Dies kann nur in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren geschehen.

Es werden bereits unterschiedliche Formate verfolgt wie Vorträge, Informationsveranstaltungen, Führungen und Aktionstage. Hier wird die begonnene Arbeit, hauptsächlich in Form von Kooperation mit und Unterstützung von anderen Akteuren, weitergeführt und ausgebaut.

 

 

Aktionsfeld 3: Netzwerk

 

Für die erfolgreiche Planung und Umsetzung von Maßnahmen ist ein Netzwerk von kundigen und interessierten Akteuren immens wichtig. Hier werden bestehende Kontakte und Netze gepflegt und weiter ausgebaut.

Zum 01.06.2024 ist die Stadt Wedel dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ beigetreten.

Akteure sind u.a. Klimaschutzmanagement Wedel, Wedel ist regional, Schulen und Kindergärten (Klimafrösche), Volkshochschule, Stadtentwässerung, Stadtwerke, Wirtschaftsbetriebe (Klimapartner), Regionalpark Wedeler Au e.V., Integrierte Station Unterelbe (ISU), Naturschutzbund Wedel, Vereine, Verbände, etc.

 

Weiteres Vorgehen

 

Die laufende Arbeit zu den oben genannten Aktionsfeldern wird fortgesetzt. Textliche Lücken im Strategie-Dokument werden geschlossen und die definierten fortlaufenden bzw. geplanten Maßnahmen werden aus zeitlichen und personellen Gründen nur begrenzt parallel bearbeitet.

 

In 2025 wird die Öffentlichkeitsarbeit fortgeführt. Je nach zeitlicher Verfügbarkeit werden die Lebensräume Marsch, Wald, Landwirtschaftliche Flächen, Grünland, Gewässer und Randbereiche bearbeitet.

Des Weiteren wird eine kostenfreie Vor-Ort- und Video-Beratung 2025 des Vereins „Kommunen für biologische Vielfalt“ beantragt.

 

Im Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 werden wie in 2024 für die Öffentlichkeitsarbeit 4.100 € und 185 € Mitgliedsbeitrag für „Kommunen für biologische Vielfalt e.V. eingestellt.

 

Für Details wird auf die beigefügten Anlagen verwiesen.

 

 

 


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Anlagen

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