Mitteilungsvorlage - MV/2023/016

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Beratungsfolge

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Begründung der Verwaltungsempfehlung

Der Fachkräftemangel ist auch für die Stadt Wedel zunehmend ein Problem. Die Fluktuation steigt, Renteneintritte langjähriger Mitarbeiter*innen werden zunehmen.

 

Für die Stadt Wedel bedeutete dies im Jahr 2022, 119 Stellenausschreibungen. Ein negativer Spitzenwert.

 

Leider gibt es inzwischen auch kaum noch Stellen die unproblematisch zu besetzen sind. Das Spektrum umfasst Führungspositionen genauso wie auch Stellen im Sozialamt, der Verkehrsüberwachung, auf dem Bauhof (Gärtner*innen) aber auch Architekt*innen und pädagogisches Personal ist nur schwer zu gewinnen. Im Grunde deckt diese Aufzählung die ganze Bandbreite städtischer Aufgaben ab.

 

Diese Erfahrungen werden durch die Studie „Bleibebarometer Öffentlicher Dienst“ aus dem Januar 2022 bestätigt. Lt. dieser Studie können sich ca. 80% der Beschäftigten im öffentlichen Dienst vorstellen, den Arbeitgeber zu wechseln.

 

Für die Stadt Wedel ist es daher essenziell, neben der Rekrutierung neuer Mitarbeiter*innen, das bestehende Personal an sich zu binden.

 

Bereits in der Vergangenheit hat die Stadt Wedel verschiedene Maßnahmen der Mitarbeiterbindung und –gewinnung initiiert (z.B. Proficard, flexible Arbeitszeitmodelle, Corporate Benefits,…). Das sind inzwischen jedoch Standards, die auch andere Arbeitgeber anbieten.

 

Daher ist es zwingend erforderlich weitere Angebote für Mitarbeiter*innen in die Wege zu leiten.

 

Die Stadt Wedel beabsichtigt, die 4-Tage Woche für Mitarbeiter*innen zuzulassen. Das bedeutet, die wöchentliche Arbeitszeit wird auf 4 Tage verteilt.

Dies ist selbstverständlich abhängig von den dienstlichen Erfordernissen und nur im Ein-vernehmen mit den Mitarbeiter*innen möglich.

Ein großer Vorteil der 4-Tage Woche ist, dass es im öffentlichen Dienst noch nicht weit verbreitet ist und die Stadt Wedel eine der ersten sein wird und somit die Attraktivität der Stadt gesteigert wird.

 

Wie kürzlich der Presse zu entnehmen war, hat eine Studie in Großbritannien folgendes ergeben:

Drei Tage Wochenende, vier Tage arbeiten – zum gleichen Lohn wie sonst bei einer Fünf-Tage-Woche: Was für viele Beschäftigte nach Wunschdenken klingen mag, ist in Großbritannien – zunächst für ein halbes Jahr – für einige Tausend Arbeitnehmer Realität geworden. Nach Ende des Pilotprojekts zieht der Großteil der beteiligten Firmen ein positives Fazit: Mehr als vier von fünf wollen an dem Konzept festhalten.

56 von 61 Arbeitgebern teilten nach Ende der Testphase mit, die Vier-Tage-Woche bei-behalten zu wollen – 18 hatten das Konzept sogar dauerhaft eingeführt. Diese Ergebnis-se gehen aus einer gestern veröffentlichten Analyse von Forschern aus Boston sowie Cambridge hervor, die das Projekt wissenschaftlich begleitet und Tiefeninterviews mit Beteiligten geführt haben.

Die Krankheitstage gingen während des Testzeitraums um rund zwei Drittel zurück, und die Zahl der Angestellten, die in dieser Zeit das Unternehmen verließen, sank um mehr als die Hälfte. Rund vier von zehn Beschäftigten gaben an, sich weniger gestresst zu fühlen als vor Beginn des Projektes. Auch in anderen Ländern wird mit der Vier-Tage-Woche experimentiert.

 

Des Weiteren wird beabsichtigt, die Rahmenarbeitszeit von derzeit 20 Uhr auf 21 Uhr auszuweiten.

 

Die Möglichkeit der Samstagsarbeit soll allerdings aus Gründen der Fürsorgepflicht nicht grundsätzlich eröffnet werden. In Ausnahmefällen ist dies nach Zustimmung der Führungskraft bereits heute möglich und gängige Praxis.

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