Beschlussvorlage - BV/2020/064
Grunddaten
- Betreff:
-
Machbarkeitsstudie - Perspektiven für den Stadthafen Wedel (Schulauer Hafen)
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Fachdienst Stadt- u. Landschaftsplanung
- Geschäftszeichen:
- 2-61
Beratungsfolge
| Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Planungsausschuss
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Entscheidung
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20.10.2020
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Beschlussvorschlag
- Es wird eine Machtbarkeitsstudie erstellt, die die Perspektiven für den Stadthafen Wedel (Schulauer Hafen) mit den Themenschwerpunkten Nutzungskonzept und Hafenmanagement beinhaltet.
- Ein Förderantrag für die Erstellung der Machtbarkeitsstudie wird bei der AktivRegion eingereicht.
- Die Mittel in Höhe von maximal 50.000,- Euro werden im Haushalt 2021 bereitgestellt.
Darstellung des Sachverhalts
Die Perspektiven für den Schulauer Hafen sollen in einer Machbarkeitsstudie ausgelotet werden. Hierbei sollen sowohl die wasserseitige Nutzung des Hafens (Hafenbecken), wie auch das westliche und östliche Hafenumfeld mit bestehender Westpromenade, neuer Ostpromenade, Hotel, Kiosk und Traditions- und Fähranleger bis zum Strandbad, Beachclub und Elbe 1 untersucht und ein integriertes Konzept erarbeitet werden.
Dabei sollen die Anforderungen und Belange von Vereinen, der Stadt, potenziellen Betreibern, Investoren und Hafennutzern, Gewerbetreibenden und Anliegern in den Blick genommen und so weit möglich berücksichtigt werden.
Ziel ist es, den Schulauer Hafen mit Hilfe eines solchen integrierten Konzeptes zu einem attraktiven Ort für Bürger*innen der Stadt Wedel und der Region zu entwickeln und gleichermaßen den Tourismus in der Region zu fördern. Dabei soll ein professionelles Management für den Hafen entstehen.
Themenschwerpunkte für die Machbarkeitsstudie wären:
- Nutzungskonzeptskizzen inklusive der Vernetzung der Beteiligten, der Klärung der baulichen und technischen Umsetzung und der Finanzierung
- Zur mittel- und langfristigen Sicherstellung des Hafenbetriebes eine Organisationsform und Hafenmanagementkonzept zu finden
Der Stadthafen Wedel (Schulauer Hafen) liegt im Gebiet der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme „Maritime Meile“. Im Rahmen einer umfangreichen Umbaumaßnahme wurde die Funktionalität des Schulauer Hafens wiederhergestellt und die Nutzbarkeit optimiert. Vor Beginn der Umbaumaßnahme wurde der Hafen seiner Funktion als Ziel für Bootfahrer, Ausflügler und Touristen nicht mehr gerecht. Nach Abschluss der derzeit begonnenen Baumaßnahmen Hotel am Hafenkopf, Flutschutzwand und Neugestaltung Ostpromenade im Jahr 2023 entsteht ein lebendiger und einladender Ort für alle Bürger*innen, der auch in Zukunft zudem ein attraktives Ziel für Besucher*innen und Tourismus ist. Bisher fehlt jedoch ein tragfähiges Nutzungskonzept für den Hafenbereich.
Das Gebiet vom Strandbad bis zum Schulauer Fährhaus ist die „maritime Visitenkarte“ der Stadt Wedel – der Schulauer Hafen ist das „Herzstück“ und Anziehungspunkt der „Maritimen Meile“ Wedels für Wedeler Bürger*innen, die Bevölkerung der Region und Touristinnen und Touristen. Darüber hinaus ist er eine international bekannte Landmarke: hier befindet sich die Schiffsbegrüßungsanlage der ein- und ausfahrenden Schiffe des Hamburger Hafens.
Die letzte Bauphase der Umgestaltung der maritimen Meile hat begonnen und mit ihrer Fertigstellung ist eine belebende Nutzung des Hafenbeckens der letzte Baustein. In den letzten Jahren wurden verschiedenste Nutzungskonzepte vorgestellt, beraten und geprüft. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass ein ausbau- und erweiterbarer Schlengel im Westen des Hafenbeckens ein erster realistischer Schritt zu einer solchen Nutzung wäre.
Welche Nutzung des Schlengels und welche Betriebsform idealerweise zu wählen sind, soll unter Einbeziehung der vorhandenen Akteure (u.a. SVWS, Hamburger Yachthafen, DLRG, etc.) geprüft werden, ebenso wie die mögliche zukünftige Erweiterung und Einbindung bestehender und neuer Nutzungsideen.
Fragen, die bei der Erstellung einer Machbarkeitsstudie bearbeitet werden sollten:
- Fragen zum zukünftigen Nutzungskonzept:
- Wie kann das Hafenbecken genutzt werden (z.B. Gastlieger, Traditionsschiffe, Hausboote, Wassertaxis, DLRG, etc.)
- Welche Kombinationsmöglichkeiten sind für einen Schlengel sinnvoll
- Worauf ist achten, damit ein Mehrwert für die Bürger*innen der Stadt und der Region entsteht
- Wie kann das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure gesichert werden
- Wie können bestehende Einrichtungen (Traditionsanleger, Tourist-Info im Hafenmeisterhaus, Freitreppe) eingebunden werden
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- Fragen zur baulichen / technischen Umsetzung:
- Wie müsste die Mindestgröße und die technische Bauweise eines „Start-Schlengels“ sein, um eine oder mehrere Erweiterungen in Modulen zu ermöglichen
- Wäre ein gebrauchter Schlengel denkbar
- Wie wäre ein solcher Schlengel anzuordnen, um keine zukünftigen Alternativen und weitere Module nicht zu behindern
- Ist die Schmutzwasserentsorgung bei einem solchen Konzept weiterhin verzichtbar
- Wären temporäre Elemente wie z.B. eine Bühne integrierbar
- Wäre die Ostpromenade für Anleger anfahrbar, in welchen Bereichen und unter welchen Voraussetzungen (z.B. Sturmpfähle, Schwimmbalken, schwimmende Stege, etc.)
- Ist ein zweiter Zugangssteg zur Schlengelanlage im Bereich der Westmole sinnvoll
- Ist eine ganzjährige Nutzung möglich (Hochwassersaison Oktober-März)
- Fragen zur Finanzierung:
- Welche Kosten entstehen für die erste Einbringung eines Schlengels (neu / gebraucht)
- Wie wäre ein Nutzungskonzept möglichst kostenneutral für die Stadt umzusetzen
- Welche einnahmewirksamen Leistungen können identifiziert / vorgeschlagen werden, um so weit wie möglich eine Kostenneutralität für die Stadt beim Betrieb des Hafens zu erreichen
- Welche Kombinationsmöglichkeiten müssen für dieses Ziel bedacht werden
- Fragen zum Management und Organisation
- Wie kann das maritime Umfeld bespielt werden
- Wer organisiert und managt die Nutzung und die Veranstaltungen im Hafenumfeld
- Wie kann das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure gesichert werden
- Welche mobilen Angebote sind zulässig, welche Kriterien dienen als Entscheidungsgrundlage für das Hafenmanagement
- Wer nimmt die Aufgaben einer Hafenbehörde wahr
- Wie viele und welche Veranstaltungen sind wünschenswert (z.B. Hafenfest, Theater auf dem Wasser, Mittelalterfest, Fischmarkt, Flohmarkt, usw.)
- Wäre es notwendig und realisierbar, zur Implementierung und Verstetigung eines Hafenmanagements und der notwendigen Vernetzung der Akteure eine Stelle einzurichten, die den Entwicklungsprozess nach Abschluss der Bauarbeiten temporär initiierend begleitet
Begründung der Verwaltungsempfehlung
In den vergangenen Jahren hat die Verwaltung mit vielen verschiedenen Akteuren die Rahmenbedingen für ein nachhaltiges Hafenbetreiberkonzept besprochen und eine Vielzahl unterschiedlicher Betreibermodelle verhandelt. Es sind zwei Ausschreibungsverfahren, national und international, für den Hafenbetrieb durchgeführt worden. Darüber hinaus haben sich in der Hafen AG und im Planungsausschuss einige potentielle Hafenbetreiber präsentiert. Während der politischen Diskussion zum Hafenbetrieb sind von der Verwaltung viele Anfragen beantwortet worden. Als Ergebnis bleibt jedoch festzuhalten, dass es bis heute nicht gelungen ist ein passendes Hafenbetreibermodell zu realisieren.
Die Verwaltung begrüßt und unterstützt das Pilotprojekt „kommunale Schlengelanlage“ als Belebung des Schulauer Hafens, gleichwohl sollte ein ganzheitliches Nutzungskonzept für das gesamte Hafenareal mit dazugehörigem Hafenmanagement entwickelt werden.
Mit der Machtbarkeitsstudie soll eine professionelle Ausarbeitung und Empfehlung für die weitere Vorgehensweise für die künftige Hafennutzung und das Hafenmanagement erstellt werden.
Es besteht die Möglichkeit eine Förderung durch die AktivRegion für die Erstellung der Machbarkeitsstudie zu erhalten. Das geschätzte Honorar für die Machtbarkeitsstudie beträgt ca. 50.000 € brutto. Die Förderung läge bei bis zu 65 Prozent der Nettoauftragssumme, ca. 27.000 €. Die entsprechenden Mittel sind in der Haushaltsplanung 2021 bereitzustellen.
Darstellung von Alternativen und deren Konsequenzen mit finanziellen Auswirkungen
Bei einem Verzicht auf die Erstellung einer Machtbarkeitsstudie würde eine zukunftsweisende Entscheidungshilfe für die so sehr ersehnte Hafennutzung fehlen. Die Vergangenheit hat deutlich gemacht, dass eine fundierte, fachliche Grundlage für die Hafennutzung- und Management zwingend erforderlich ist, auch um die Stadt Wedel in eine aktivere Handlungsposition zu bringen.
Anlagen
| Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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4,7 MB
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