09.09.2020 - 5.1 Bericht zum Stand der Umsetzung der Maßnahmen z...

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Wortprotokoll

Die Vorlage wird zur Kenntnis genommen.

 

Es stellt sich die Frage, wie die aktuelle Situation an den Schulen ist.

Von der ASS/Frau Binger liegt ein Bericht vor.

Wie sieht es bei den anderen aus?

 

Herr Barop bittet die Schulleitungen ihre Eindrücke vorzutragen.

 

Herr Dr. Rohde/JRG:

Er teilt die Wahrnehmung der Anfragenden nicht. BigBlueBotton und das Internet-Portal SchulCommSy wurden für Konferenzen intensiv genutzt in den letzten 5 Monaten. Er hat dazu einen Elternbrief geschrieben, den man auf der Homepage des JRG nachlesen kann.

Für den 22.9.20 ist ein Probelockdown geplant.

Im 1. Block sollen alle Schüler*innen zuhause bleiben. Sie sollen vorher in einem Fragebogen ankreuzen, wo die Probleme liegen (Freischaltung, Bedienung, Geräte, Teilnahme an Konferenzen mit Lehrkräften). Die Situation ist komplex. Es gibt Werkzeuge, die gut funktionieren. SchulCommSy ist vom Land empfohlen. Das Angebot für Leihgeräte wurde wenig genutzt.

Am 19.10.20 gibt es einen Schulentwicklungstag zum Thema homeschooling.

Weiteres Thema: Itslearning, ein Lernmanagementsystem, das das Land zur Verfügung stellt. Das Land lobt sich sehr für dieses System. Bislang gab es noch keine Möglichkeit zur Erprobung. Ein Wechsel wird aber auch nicht durchgeführt, bevor nicht sicher ist, dass das System nicht mindestens so viel bietet wie das bisherige.

Für weitere Fragen steht Herr Dr. Rohde gern an der Schule zur Verfügung.

Herr Barop fragt nach der Qualität der Internetverbindung und der Erreichbarkeit.

Für eine Online-Konferenz bedarf es ja einiger Voraussetzungen.

Herr Dr. Rohde erwidert, dass genau zu diesem Zweck der Probelockdown durchgeführt wird. Sicher ist, dass es Probleme gibt, wenn mehrere Kinder in einem Haushalt lernen.

 

Herr Krumme/EBG:

Es wäre schön, wenn alle das gleiche System nutzen.

Grundsätzlich würde er die Digitalisierung in Bereiche aufteilen:

-          Lernmanagement
Unterschiedliche Systeme für Grund- und weiterführende Schulen
SchulCommSy ist eher für Lehrer*innen geeignet
In vielen Haushalten fehlen Drucker.
Itslearning ist auf ein Jahr begrenzt. Und dann?
Er würde umswitchen zu IServ, denn das ist ein System, das schon lange funktioniert. Auch die GHS hat ja schon positiv von IServ berichtet.

-          Wie ist die Schule ausgestattet?
Wedel hat sich früh aufgemacht, aber es ist schwierig. 4-5 Jahre sind zu lange. Der zur Verfügung stehende Betrag ist zu niedrig.
Präsentationsgeräte in Lehrerstärke wären wünschenswert, nicht in Raumstärke.
Für 47 Fachräume sind momentan 37 Geräte ohne Tastatur und Stift vorgesehen.

-          Wie sind die Schüler ausgestattet?
DAZ-Schüler*innen können nicht teilnehmen.
Es wurden nach dem momentanen Verteilerschlüssel bzw. der Anzahl der Geräte 31 Geräte zugewiesen, aber die Umfrage hat einen Bedarf von 89 Geräten ohne die DAZ-Klassen ergeben.
Ein Mobiltelefon ist kein adäquates Endgerät.
Mit Tablets kann man arbeiten, mit Laptops wiederum nicht.
Im Lockdown wurden analoge Bildungspakete mit „Brötchendienst“ geschnürt
 

Frau Sigmund/FÖZ:

Am Förderzentrum sind 12 SuS im Schultraining.
Ein identisches System für alle Schulen wäre hilfreich.

 

Frau Binger/ASS:

Es ist viel Zeit in das Medienkonzept geflossen und es hat ein reger Austausch mit der Stadt und Externen stattgefunden.

Bis zum 21.8.20. Dann wurden 13 Dokumentenkameras gestrichen. Dafür gab es 27 Surfaces. Die ASS hat keine Steuergeräte, weil in jedem Klassenraum 2 Laptops zur Verfügung stehen.

Nächstes Problem: Software. Es ist geplant, Libre Office (kostenlos) auf den Leihgeräten zu installieren. Für die Steuergeräte ist Microsoft Office geplant – diese Lizenzen müssen noch gekauft werden.

Aber schon in der 4. Klasse werden Referate mit Powerpoint vorbereitet. Das alles erfordert viel Zeit. Es sollte doch wieder die konzeptionelle Arbeit im Vordergrund stehen.

 

Herr Wolff/GHS:

Er hat bereits in der letzten Sitzung des BKS ausführlich über IServ berichtet und empfiehlt den anderen Schulen diese Anschaffung, denn es ist von Vorteil, wenn alle Schulen das gleiche System haben. 130 SuS brauchen Endgeräte. Beamer sind in der GHS vorhanden, aber keine Verdunkelung.

Abfrage Steuergeräte: 75 Geräte Lehrkraftstärke, 50 Räume werden benötigt. Die Geräte sollen erst 2021 kommen.

Frau Werner ergänzt:

Digitalisierung ist sehr vielschichtig. Bisher werden zwar digitale Geräte genutzt, aber es ist noch keine Digitalisierung.

Während des Lockdown wurde in 10 Tagen IServ installiert. Das spricht für die Benutzerfreundlichkeit. BBB war dann nicht mehr erforderlich.

Aber es konnten nicht alle SuS erreicht werden. Teilhaben mit Smartphone ist möglich, Arbeiten nicht.

IServ ist auch in SH datenschutzkonform.

Die Problematik beim Internet zuhause: 15 haben keinen Zugang, 150 nur schlechten. Eine Umfrage zur Situation in Corona läuft noch.

Wichtige Aspekte, die bisher vernachlässigt wurden:

Was passiert, wenn alle ein Gerät haben? Was läuft dann in den Klassen ab?

Itslearning kann alles, was IServ kann, aber nur für 1 Jahr. Und IServ kann mehr: Es ist zukunftsträchtiger und bietet mehr technische Möglichkeiten.

Notwendig sind über 400 Geräte, wenn alle SuS arbeiten sollen.

 

Frau Foßhag/MWS:

In den Osterferien wurden SchulCommSy und BBB installiert, aber es wurden auch Päckchen an die SuS gepackt. Sie plädiert für eine einheitliche Lösung, gerne IServ. Von den 388 Kindern haben über 100 Bedarf angemeldet. Die Räume sind jetzt alle mit Beamern und Lautsprechern ausgestattet, Endgeräte und Projektionswände fehlen noch. Frau Foßhag plädiert für Endgeräte für alle.

Die Schulung durch Firma Grassau hat funktioniert, aber danach war das WLAN wieder nicht zuverlässig.

 

Frau Bechler/ATS:

Die Schule war beim Lockdown technisch nicht vorbereitet. Es wurden also Päckchen gepackt. Dann wurde SchulCommSy und BBB installiert. Nach der Umfrage haben von 388 SuS 9 kein Internet, 171 kein eigenes Endgerät und 90 keinen Drucker.

Es gibt einen PC-Raum mit 21 all-in-one-PC in gutem Zustand, aber keine PC/Laptops in den Klassen sowie keine mobilen Endgeräte, keine Präsentationstechnik.

Nach wie vor sind keine Beamer gewünscht. Sie plädiert für interaktive Whiteboards, mit denen die ganze Schule ausgestattet werden soll. In 2020 könnten maximal 4 Räume bestückt werden.

Auch die ATS soll zeitgemäß ausgerüstet werden. Frau Bechler schließt sich dem Wunsch nach IServ an.

 

Herr Barop bittet die Schulleitungen um eine kurze schriftliche Zusammenfassung für das Protokoll und eröffnet die Fragerunde.

 

Herr Fresch fragt, wo man falsch abgebogen ist und wie man wieder auf den richtigen Weg kommt. Steht denn das Netzwerk? Sonst braucht man über die Geräte gar nicht zu sprechen.

JRG: Ist weitgehend verkabelt. Freies Netz der Firma Grassau wirft datenschutzrechtliche Fragen auf.

EBG: Auch gut verkabelt. Nutzung von Grassau Free.

FÖZ: Die Verkabelungsarbeiten sind abgeschlossen. Das WLAN funktioniert meistens.

ASS: Accesspoints statt Verkabelung: Kein WLAN:

GHS: WLAN Grassau funktioniert. Datenschutzprobleme.
Anderes WLAN ist vorhanden, aber nicht stabil, wenn alle SuS gleichzeitig arbeiten.

MWS: Verkabelung vorhanden bis auf den Neubau mit Ganztag, WLAN mit personifizierten Zugängen.

ATS: Verkabelung wird im November abgeschlossen. WLAN funktioniert mit Smartphones.

Frau Neumann-Rystow fragt, ob der Anschluss ans Glasfasernetz erfolgt ist.

Das sollte im 3. Quartal 2020 passieren. Und warum die Stadt nicht auf die Wünsche der Schulen eingeht bzgl. Notebooks/Tablets.

Herr Springer antwortet, dass alle Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen sind.

Die generelle Frage, ob man falsch abgebogen ist, verneint er. Das Verfahren ist für die Schulen zäh, aber so ist das Haushaltsverfahren.

Jetzt geht es um die Tablets für alle Schüler. Das ist eine neue Anforderung, für die es keine Grundlage gibt und dafür müssen Mittel bereitgestellt werden. Diese Planung gibt es so bislang nicht.

Frau Kärgel sagt, dass jetzt alles zusammen kommt, was über Jahre versäumt wurde. Die Gegenwart hat uns längst eingeholt.

Das Medienentwicklungspaket wurde 2017 beschlossen, aber die Digitalisierung hat noch nicht stattgefunden. Was wäre alles erforderlich? Einigung auf IServ für alle Schulen? Und stand es so im Digitalpakt 1, dass die Ausstattung nicht nach Lehrkräften, sondern nach Räumen erfolgt?

Und gibt es ein weiteres Sofortprogramm vom Land?

Herr Springer weiß davon nichts. Bei den Programmen handelt es sich immer nur um eine Anschubfinanzierung. Wir können nicht einfach 2 Mio € mehr ausgeben. Es wurde nichts gestrichen, aber die Mittel sind endlich. Das war so mit den Schulen abgestimmt. Jetzt gibt es neue Anforderungen und neue Größenlagen. Das muss in den Haushaltsberatungen aufgegriffen werden.

Frau Kärgel fragt, ob IServ finanziert werden kann.

Herr Springer antwortet, die 5.000 €/Jahr für die GHS ja, aber nicht für alle Schulen. Er wird das zum nächsten Haushalt anmelden und vorschlagen, Mittel bereitzustellen.

Frau Garling bedankt sich für die plastischen Berichte. Gibt es Hilfe vom IQSH?

Frau Werner teilt mit, dass das IQSH genauso in Bewegung ist wie die Schulen. Auch wenn es sein Angebot täglich verbessert, hinkt es hinterher. Die GHS macht gerade die Erfahrung, dass das alles nur gemeinsam geht. Aber auch nicht in 2-3 Jahren, sondern das dauert länger.

Frau Schilling ist schockiert, wie schlecht es an den Schulen läuft. Gibt es kein Projektmanagement? Werden der Haushalts-Topf und der Digital-Topf gleichermaßen genutzt?

Herr Springer macht klar, dass die Stadt nicht unterschiedliche Töpfe bedient, sondern dass es sich um die Seiten Einnahme/Ausgabe handelt. Transparenz ist schwierig. Ein Projektmanagement ist vorhanden und es besteht enger Kontakt mit den Schulleitungen.

Herrn Dr. Murphy bietet sich heute ein deprimierendes Bild. Corona habe mit frappierender Deutlichkeit gezeigt, dass das Bildungsbarometer nur für die Wohlhabenden zählt. Etwa ein Viertel der SuS sind digital nicht ausreichend ausgestattet. Die technische Ausstattung reicht für den Alltag nicht aus.

Er zitiert das Strategische Ziel aus dem Handlungsfeld 1 Bildung, Kultur und Sport: „Die Stadt sorgt für Bildungsgerechtigkeit durch gleiche Bildungschancen für alle Einwohnerinnen und Einwohner.“ Das sei ein Versprechen. Corona und Haushaltskonsolidierung zusammen sind ein worst-case-scenario. Aber Wedel könnte mehr tun als es jetzt tut.

Frau Müller spricht sich auch für einheitliche Strukturen aus. Das wäre sehr hilfreich, auch bei Schulwechseln.

Zu den Gerätemängeln fragt sie, ob nicht erstmal Laptops verteilt werden können, Schulgeräte verliehen oder andere Firmen aushelfen können?

Frau Neumann-Rystow meint, dass für den Digitalpakt zu wenig Manpower vorhanden ist. Amendos soll die Anträge für den Haushalt stellen, solange die Stelle strategische SchulIT noch nicht besetzt ist.

Herr Dr. Rohde bezieht noch einmal Stellung zu IServ. Natürlich würde er sich dem gerne anschließen, aber es würde einen unglaublichen Aufwand verursachen.

Herr Fresch wendet sich an Herrn Dr. Murphy, ob dieser ihn vorhin falsch verstanden habe.

Weitere Fragen an die Verwaltung:

1.)   Warum sind alle Maßnahmen in 2020 geschoben worden? Die Verkabelung hätte in den leeren Schulen gut durchgeführt werden können.

2.)   Wird nur umgesetzt, was beschlossen wurde?

3.)   Bitte um Prüfung:
Wenn IServ an allen Schulen eingesetzt wird
- was kostet das?
- ab wann könnte das gelingen?
- Was gibt es für Möglichkeiten?

4.)   Bitte um Aufschlüsselung der Kosten (Geräte, Verkabelung, Software, …)

5.)   WLAN: Rechtliche Prüfung

Herr Wöstmann dankt den Schulen. Er hat noch eine Anmerkung zur Anfrage vom 12.8.20 (

Inwieweit werden Migranten und Finanzschwache berücksichtigt?): Dafür gibt es doch Digitallotsen. Und er stimmt Herrn Fresch zu, dass freie WLANs sehr bedenklich sind. Die Daten müssen sicher sein. Haben die Schulen Überlegungen zu Digital-/Medienlotsen?

JRG: Es gibt dort Medienlotsen. Sie sind eine großartige Unterstützung. Und man kann den Medienführerschein machen.

EBG: Dort gibt es die DIGIs. Dabei wird den 5./6./7. Klassen 1x wöchentlich für 90 Minuten der Umgang mit Digitalen Medien nähergebracht.

FÖZ: Dort gibt es sowas nicht.

ASS: Es gibt den Wunsch nach Elternlotsen. Eltern wurden angeschrieben, Menschen mit Sprachbarrieren zu unterstützen.

Einen PC-Führerschein mit festen PCs gibt es ab Klasse 2, ab Klasse 4 Medienkompetenzen.

GHS: Das Medienkonzept wird aufgearbeitet. Coronabedingt gibt es Umstrukturierungen in den Stundenplänen.

MWS: Es gibt Planungen für einen Internetführerschein ab Klasse 3.

ATS: Der PC-Raum kann innerhalb des Unterrichts genutzt werden, ab Klasse 4 auch mit Moderatoren von außen.

Herr Springer kündigt an, dass dem Protokoll der Finanzstatus beigefügt wird.

Ein weiteres Problem bei den Laptops sind die Themen Leihverträge und Haftpflichtversicherung. Auch Sponsoring wäre nicht schlecht, muss aber kanalisiert und über Dienstleister gelenkt werden.

Frau Kärgel fragt, warum die Notunterkünfte nicht (alle)mit WLAN ausgestattet sind. Das sollte beim Bau neuer Unterkünfte unbedingt berücksichtigt werden.

Es wurden doch Sofortmittel vom Land für bedürftige Mitmenschen bereitgestellt.

Herr Baars regt folgende Idee an: In der Industrie sind Geräte nach drei Jahren abgeschrieben. Sie werden dann aufgearbeitet und für einen Bruchteil als refurbished verkauft. Diese Geräte müssten doch für die Anforderungen der Schüler reichen.

Herr Springer verneint dies. Es wurden noch nie Gebrauchtgeräte ausgeschrieben.

Herr Fresch fragt, ob für IServ an Schulen bzw. für personalisierte WLAN-Zugänge ein Beschluss erforderlich ist. Herr Barop verneint dies.

Herr Springer ergänzt, dass er die Mittel zu den Haushaltsberatungen anmeldet, wenn Einvernehmen besteht. Der Rat muss dann beschließen.

Herr Barop dankt für die offenen Worte der Schulleitungen und fragt nach weiterem Bedarf und Schwerpunkten.

Herr Springer schlägt vor, die Anforderungen zusammenzufassen, die in den Haushalt 2021 einzuwerben sind.

Frau Garling fragt, ob es wirklich so klaffende Lernstände gibt und bittet um eine Einschätzung der Sommerschule.

Für Herrn Krumme war die Beteiligung am Lernsommer als Ganztagsschule eine besondere Verpflichtung. Es wurden 119 SuS 4 Wochen lang jeweils von 9-13 Uhr in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathe, Naturwissenschaften und Weltkunde beschult. Das ist gut gelungen. Einen Lernherbst wird es aber nicht geben.

Frau Binger berichtet von ihren Lernstandserhebungen und den Konsequenzen. Der Schwerpunkt ist Förderunterricht für Lesen Lernen.

 

Herr Barop dankt für die Präsenz und die Geduld.

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