02.06.2015 - 4 Berichtswesen der Stadt Wede...

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Wortprotokoll

Herr Degener begrüßt Frau Steeck und Frau Appun für den Diakonieverein Migration e.V. und bittet das Gremium darum, direkt Fragen zum Jahresbericht zu stellen.

Frau Jacobs-Emeis erkundigt sich nach dem Ausbildungsstatus der Ratsuchenden; auf Seite 4 oben wäre zu lesen, dass lediglich 22% der Ratsuchenden über eine Berufsausbildung verfügen, auf Seite 4 unten ist beschrieben, dass viele der neu in die Beratung kommenden Besucherinnen und Besucher über eine Berufsausbildung oder einen Hochschulabschluss verfügen.

Frau Steeck erläutert, dass viele der aus Syrien stammenden Flüchtlinge einen hohen Abschluss mitbrächten. Die oben genannten Besucherinnen und Besucher ohne Ausbildung seien häufig Ratsuchende, die aus der Türkei oder den osteuropäischen Ländern stammen.

Frau Jacobs-Emeis erkundigt sich weiterhin, warum in der Reihe der auf Seite 6 benannten Kooperationspartner viele Institutionen benannt werden, jedoch nicht das DRK Wedel. Mit der angebotenen Sprachpartnerschaft bestehe eine Zusammenarbeit, die in ihren Augen in der Auflistung fehle.

Frau Steeck erläutert, dass es hier damals noch keinen Berührungspunkt gab; dies möge sich in der näheren Vergangenheit geändert haben.

Herr Dr. Bakan hat eine Nachfrage zu der auf Seite 5 benannten Nachhilfe an den Schulen. Er möchte wissen, ob die Nachhilfe im Fach Deutsch oder allgemein nachgefragt wird. Frau Steeck erläutert, dass die Nachhilfe in allen Bereichen nachgefragt wird, häufig sei die Sprache ein Grund. Aber zum Beispiel im Fach Mathematik gebe es teils auch besondere Problemstellungen; in Afghanistan werde Mathe zum Beispiel nach einem ganz anderen System gelehrt als es in Europa der Fall sei. Deshalb ist es für die betroffenen Eltern unmöglich, den Kindern zu helfen; es sei aber auch schwierig, eine Nachhilfelehrkraft zu gewinnen, da die verschiedenen Systeme zu großen Verständnisproblemen führten. Die Probleme beginnen häufig im Grundschulalter; schwierig sei, dass Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket nur gewährt werden, wenn die Versetzung gefährdet ist. Deshalb würden viele Anträge nach langer Bearbeitungsfrist letztlich abgelehnt werden.

Herr Dr. Bakan erkundigt sich weiterhin, wer die Deutschkurse an der VHS für Menschen ohne gesicherten Aufenthalt finanziert. Aus dem Gremium kommt der Hinweis, dass die Stadt Wedel dies im Rahmen des Integrationskonzeptes bezuschusse.

Weiterhin hinterfragt Herr Dr. Bakan die im Ausblick auf Seite 7 getroffene Formulierung, dass es sinnvoll wäre, das Sprachpatenprojekt auf Flüchtlinge geöffnet werden sollte. Ihn interessiert, wer diese Überlegung anstellen solle. Frau Steeck antwortet dazu, dass dies eine Aufgabe für ihre Nachfolgerin Frau Appun und Frau Wolff sei. Herr Degener sichert die Unterstützung des Ausschusses, wenn möglich, zu.

Frau Kross greift die Aussage zur Ehrenamtlichenarbeit auf Seite 7 auf und vertritt die Meinung, dass durch den Antrag der SPD-Fraktion und die bereits eingerichteten 10 Wochenstunden zur Koordinierung der Arbeit, ein guter Anfang gefunden wurde, dass aber durchaus noch eine Aufstockung notwendig sei.

Frau Steeck erläutert dazu, dass die Betreuung und Koordinierung der ehrenamtlich Engagierten viel Zeit und Kraft erfordere und neben der eigentlichen Arbeit nicht zu bewältigen sei. Aus ihrer Sicht können 10 Wochenstunden dazu kaum ausreichend sein.

Herr Dr. Bakan erkundigt sich, ob die Aufgabenfelder der Migrationsberatungen von Diakonie und Caritas sich 1:1 decken oder ob es differenzierte Bereiche gibt. Frau Steeck antwortet dazu, dass die Beratung der Caritas vom Bund finanziert wird und für Menschen gedacht sei, die bis zu drei Jahre in Deutschland sind und ein Bleiberecht haben. Die Diakonie berät auch viele andere Personengruppen, zum Beispiel Flüchtlinge, was Frau Wolff nicht darf. Weiterhin gibt es durch gewisse Spezialisierungen der Mitarbeiterinnen den Effekt, dass sie sich einige Fälle gegenseitig zuweisen. So berate Frau Steeck häufig Ratsuchende mit psychischen Problemen, da sie über eine Ausbildung in dem Bereich verfüge.

 

Da keine weiteren Fragen gestellt werden, bedankt sich Herr Degener bei Frau Steeck und Frau Appun, wünscht beiden alles Gute und verabschiedet sie.

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Anlagen zur Vorlage