15.08.2019 - 7.2 Vorstellung der Untersuchungsergebnisse zu den ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 7.2
- Gremium:
- Umwelt-, Bau- und Feuerwehrausschuss
- Datum:
- Do., 15.08.2019
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 19:00
- Anlass:
- Sitzung
Wortprotokoll
Herr Prof. Dr. Ing. Peter Fröhle von der Technischen Universität Hamburg (TUHH) stellt gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter, Herrn Roland Hesse, die Ergebnisse einer einjährigen Untersuchung vor. Untersucht wurden die Standorte Strandbad, Schulauer Hafen und Willkomm-Höft.
Für die Erosion des Strandes sind die zunehmenden Tideströmungen und Schiffswellen verantwortlich, so die Wissenschaftler. Innerhalb von vier Monaten war ein Schwund von 10 bis 30 cm Sand an einigen Stellen des Strandes zu verzeichnen. Verantwortlich für die zunehmende Strömung seien der Schiffsverkehr und der stärkere Tidenhub. Um weiteren Abtrag zu reduzieren, schlugen die Wissenschaftler den Bau eines Wellenschutzes vor dem Strand oder eine regelmäßige, großflächige Sandaufschüttung vor, wobei Herr Prof. Dr. Fröhle Letzteres unter Zugrundelegung eines Kosten-Nutzen Vergleichs vorziehen würde.
Im Rahmen der Präsentation wird auf eine Tabelle hingewiesen, die dokumentiert, dass seit 2016 jedes Jahr weniger Sediment aus der Elbe ausgebaggert wird.
Gleichwohl haben die Untersuchungen des Schulauer Hafens ergeben, dass sich die Strömungsverhältnisse der Elbe aus unterschiedlichen Gründen verändert haben. Es wurden zwei Strömungsmodelle aus dem Jahr 2006 und 2016 miteinander verglichen. Dabei wurde festgestellt, dass sich die Strömung der Elbe derart negativ verändert hat, dass sich jetzt vor der Hafeneinfahrt der neuen Mole eine Strömungswalze einstellt, in der sich Sediment ablagert und durch die Flut in den Hafen drückt. Die Dockschleuse, die anfänglich in der Planung gewesen ist, aber von der Politik abgelehnt wurde, wäre zwar teurer gewesen, hätte jedoch laut Expertenmeinung weniger Ansammlung von Sediment bedeutet. Als Gegenmittel schlägt Prof. Fröhle hier den Bau einer Strömungsleitwand unter Wasser vor der Mole oder eine regelmäßige Ausbaggerung vor. Herr Prof. Dr. Fröhle spricht sich unter Beachtung der Kosten und Nutzen eher für eine regelmäßige Ausbaggerung aus.
Für die zunehmende Verschlickung am Willkomm-Höft ist der stetig gewachsene Sedimentanteil im Elbwasser verantwortlich. Ursächlich dafür sei die Position des Pontons zwischen zwei Buhnen. Als Lösungsansatz wurde die Reduzierung der beiden Buhnen oder die Verlagerung des Anlegers Richtung Fahrwasser vorgeschlagen, was Herr Prof. Fröhle jedoch für kaum genehmigungsfähig hält.
Auf Nachfrage aus dem Gremium, ob ein Zusammenhang mit der zuletzt erfolgten Elbvertiefung zu erkennen ist, wies Herr Prof. Fröhle darauf hin, dass vorliegend der aktuelle Zustand untersucht worden ist und kein Raum für Spekulationen besteht. Die erfolgten Untersuchungen böten jedoch eine gute Grundlage zur Ermittlungen von Ursachen zukünftiger Verschlechterungen. Die gesammelten Daten könnten der Beweissicherung dienen. Um aussagekräftig zu bleiben, dürften jedoch bis zur nächsten Messung keine Aufspülungen am Strand erfolgen.
