12.07.2016 - 1 Energiemanagement der Stadt Wede...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 1
- Gremium:
- Haupt- und Finanzausschuss
- Datum:
- Di., 12.07.2016
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
Nachdem Herr Dr. Glaser und Herr Stüdtje sich vorgestellt haben, erläutern
beide anhand einer einstündigen Powerpointpräsentation das Prüfergebnis des Landesrechnungshofes zu der Prüfung „Energiemanagement in den Mittelstädten Ahrensburg, Kaltenkirchen, Quickborn und Wedel 2015“ Die Powerpointpräsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.
Der vollständige Prüfbericht liegt dem vertraulichen Teil der Einladung zur heutigen Sitzung bei. Herr Schmidt erklärt, dass dieser erst nach der Sommerpause veröffentlicht werden soll, wenn die Stellungnahme der Verwaltung zu dem Bericht gefertigt ist.
Herr Dr. Glaser führt aus, dass der Prüfzeitraum die Jahre 2010 – 2014 umfasste. Es handelte sich nicht um eine vergleichende Prüfung. Die Betrachtung erfolgte nur unter technischen Aspekten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, so Herr Dr. Glaser, dass das Energiemanagement fachlich zusammengeführt und eine regelmäßige Energieberichterstattung eingeführt werden sollte. Die Stadt Wedel könnte viel Geld einsparen durch Überarbeitung teilweise sehr alter Verträge, die den geänderten Begebenheiten nicht angepasst wurden. Die Einsparungen könnten für die Bauunterhaltung eingesetzt werden. Hier stattet die Politik die Verwaltung mit erheblich zu wenigen Haushaltsmitteln aus. Um eine ausreichende Bauunterhaltung sicherzustellen, empfiehlt die kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGST), für Bauunterhaltung jährlich 1,2 % des aktuellen Wiederbeschaffungswertes des Liegenschaftsbestandes bereitzustellen. In Wedel beträgt die bereitgestellte Summe nur 0,8 %. Das ist nicht ausreichend.
Wenn sogar noch Modernisierungen erfolgen sollen, würden noch mehr als 1,2 % erforderlich sein. Man kann sagen: „Wedel lebt in diesem Bereich von der Substanz“ Baulich und Anlagetechnisch hat Wedel einen Sanierungsbedarf. So ist z.B. bei ca. 35 % der Heizungsanlagen das Alter der Anlagen nicht bekannt.
Ein hohes Einsparpotential liegt nach Auffassung des Landesrechnungshofes im Bereich Elektrischer Energie. Zum Betrieb der Lichtsignalanlagen und der Straßenbeleuchtungsanlagen gibt es nicht immer richtige Verträge, es erfolgen pauschale Zahlungen. Dadurch wird nur nicht bezahlt, was tatsächlich verbraucht wird.
Fazit für die Stadt Wedel, so Herr Dr. Glaser:
Das Energiemanagement sollte im Gebäudemanagement zusammengeführt werden.
Es sollte ein Liegenschaftskataster erstellt werden. Zur Zeit existieren unterschiedliche Gebäudekarteien in der Stadtverwaltung.
Ausschreibungen sollten zusammengefasst werden, dadurch könnten Rabattierungen ausgehandelt werden.
Ein langfristiges Sanierungskonzept sollte erstellt werden.
Bei Bauvorhaben und Bauunterhaltungsmaßnahmen sollte eine Folgekostenbetrachtung erfolgen und berücksichtigt werden.
Betriebsoptimierung technischer Anlagen insbesondere in der Wärmeversorgung beachten.
Vertragskontrolle/ Überprüfung.
Regelmäßiges Energiecontrolling und entsprechende Dienstanweisungen einführen.
Konkrete Zielvorgaben für das Energiemanagement formulieren.
Ausstattung mit qualifiziertem Personal. Nach Erhebungen des Deutschen Städtetages überschreiten Energiekosteneinsparungen die Kosten des Energiemanagements dauerhaft. Das Verhältnis Einsparungen und kommunale Aufwendungen liegt zwischen 4:1 und 7:1. Die Prüfungen des Landesrechnungshofes bestätigen diese Aussage.
In den folgenden 20 Minuten beantworten die Herren Glaser und Stüdtje Fragen der Ausschussmitglieder und Herr Schmidt erklärt, dass die Stadt vielen Aussagen des Landesrechnungshofes folgt, einigen teilweise und einigen aber auch gar nicht. Es passt insofern sehr gut, dass gerade eine Organisationsuntersuchung mit einem Schwerpunkt „Gebäudemanagement“ in Auftrag gegeben wurde. Ergebnisse werden zum Jahresende vorliegen. Die Stellungnahme der Verwaltung wird der Politik zu den September-Sitzungen vorgelegt werden.
Herr Kissig bedankt sich im Namen des Ausschusses bei Herrn Dr. Glaser und Herrn Stüdtje und verabschiedet beide um 19.20 Uhr.
