14.10.2025 - 4 Stadthafen Wedel / Vorstellung eines Nutzungsko...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Sitzung:
-
Sitzung des Planungsausschusses
- Gremium:
- Planungsausschuss
- Datum:
- Di., 14.10.2025
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:30
- Anlass:
- Sitzung
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Der Vorsitzende begrüßt die Gäste. Frau Fisauli-Aalto äußert ihre Freude über das hohe Interesse der Öffentlichkeit an dieser Sitzung und erläutert kurz den Werdegang. Die Initiatoren hatten sich vor einigen Monaten an die Stadt gewandt, zwischenzeitlich wurden viele Gespräche mit der Wirtschaftsförderung geführt. Nun sei der Zeitpunkt gekommen, diese Projektidee erstmals der Öffentlichkeit zu präsentieren. Herr Thiele und Herr Voigt stellen sich und anschließend anhand einer Präsentation ihre Konzeptidee für den Wedeler Hafen vor. Die Präsentation ist als Anlage zur Sitzung im Bürgerinformationssystem hinterlegt.
Frau Fisauli-Aalto sieht hier eine Chance für Wedel, den Hafen zu gestalten. Das Konzept des Hafens in Vieregge mit einer Kombination von kurzzeitig genutzten Hausbooten und Sportbooten könnte eine gute Vorlage für Wedel sein und würde vermutlich viele Menschen ansprechen.Die CDU-Fraktion fragt nach den Planungen für die Zu- und Ableitungen und ob die durchschnittliche Tiefe des Tidegewässers bei Ebbe beachtet wurde.
Herr Voigt berichtet, dass bereits vergleichbare Boote auf der Elbe im Einsatz sind. Durch den dicken Stahlkörper stelle das Trockenfallen bei Ebbe kein Problem dar. Zudem verfügen alle Boote über eine Biokläranlage.
Die WSI-Fraktion fragt, ob die Boote über Winter in der Sturmflutsaison aus dem Wasser geholt werden müssten. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen ergänzt, dass bei Sturmfluten die Boote bis zur Höhe der Flutschutzwand aufschwimmen könnten und das Wasser im Hafen sehr bewegt ist.
Herr Voigt erläutert, dass die Boote (Gewicht ca. 70-80 Tonnen) ganzjährig im Wasser verbleiben sollen. Für Sturmfluten sei eine Lösung für die Sicherung zu finden. Herr Thiele ergänzt, dass für die Kalkulation nicht von einer durchgehenden Vermietung von November bis März ausgegangen wird, die touristische Nutzung wird sich auf die Sommermonate konzentrieren.
Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen findet die Kombination von touristischen Hausbooten mit Sportbooten grundsätzlich interessant, jedoch sei das dargestellte Verhältnis durch die hohe Anzahl an großen Hausbooten nicht attraktiv. Zudem sei ein Verdrängungseffekt für das Hotel zu befürchten und es seien auch Fragen der Versicherungsfähigkeit des Risikos und der Unterbringung der PKWs der Nutzer zu klären.
Herr Thiele weist darauf hin, dass den Projektinitiatoren bekannt sei, dass keine Investition aus dem städtischen Haushalt zu erwarten sei. Dadurch müsste das Projekt jedoch auch so gerechnet werden, dass es sich dennoch betriebswirtschaftlich darstellen lasse. Mit einer zu geringen Anzahl an Hausbooten sei dies nicht möglich. Über die technischen Fragen der Sicherung der Boote und die notwendigen Parkplätze müsse man sich Gedanken machen, jedoch sei dazu der Zeitpunkt zu früh.
Die CDU-Fraktion freut sich, dass jemand Lust auf ein solch interessantes Projekt habe. Nach der langen Zeit seien Zweifel bei der Politik verständlich und es seien noch viele Fragen zu klären, aber man hoffe, dass dieses Projekt gelingen kann. Zumal – wenn es richtig verstanden wurde – keine Investitionen aus dem städtischen Haushalt notwendig wären.
Herr Thiele bestätigt, dass keine liquiden Mittel der Stadt eingeplant werden, die finanzielle Situation der Kommunen lasse derzeit meist keinen Spielraum für solche Investitionen zu. Vielmehr soll das Projekt mit Investoren, vorzugsweise regionalen, umgesetzt werden. Selbstverständlich brauche es dazu auch finanzierende Kreditinstitute, daher gab es auch bereits Gesprächstermine mit der Stadtsparkasse. Das Projekt könne aber nur „ins Fliegen“ kommen, wenn es nicht zerrieben werde, sondern alle an einem Strang ziehen.
Die CDU-Fraktion fragt nach den Dimensionen und der Gründung der Dalben, die solche schweren Schiffe halten könnten. Zudem müsse das Becken jährlich entschlickt werden, das derzeit eingesetzte Spezialschiff habe eine Größe, die bei einer solchen festen Hafenbelegung vermutlich nicht eingesetzt werden könnte.
Herr Voigt bestätigt, dass die entsprechenden Dalben eine gewisse Größe haben müssten, abschließend sei dies noch nicht geklärt. Die notwendige Hafenentschlickung sei bekannt, hier würden Alterativen geprüft. Herr Thiele ergänzt, dass erste Gespräche mit Ingenieuren natürlich geführt wurden, daher sei man optimistisch, für solche Probleme Lösungen zu finden. Jedoch sei die heutige Präsentation lediglich der erste Aufschlag. Nun müsse die Stadt, die Verwaltung und die Politik diskutieren, ob ein solches Projekt gewollt sei. Erst bei einer positiven Antwort sei man bereit, für detailliertere Prüfungen und Gutachten Geld zu investieren. Falls keine breite Zustimmung zu dem Projekt besteht, wird es fast unmöglich, regionale Investoren zu gewinnen und dann müsse die Idee begraben werden. Allerdings wäre dies bedauerlich, da der Hafen in Wedel eine Perle sei, aus der etwas Tolles entstehen könnte.
Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen fragt, ob es auch denkbar wäre, einfachere und günstigere Hausboote zu nehmen.
Herr Thiele weist darauf hin, dass der Erfolg des Projektes auch davon abhänge, dass etwas Besonderes entstehe, was es woanders nicht gibt. Dazu brauche es eine gewisse Wertigkeit, die architektonisch ansprechend sei. Betriebswirtschaftlich muss es sich für die Investoren, die Betreibergesellschaft und die finanzierende Bank rechnen. Günstigere Boote würden sich durch die geringeren Einnahmen in der touristischen Vermietung nicht rechnen, dass müsste dann die Stadt cofinanzieren.
Der Jugendbeirat fragt nach dem Zeitplan und ob noch eine gezieltere Information der Öffentlichkeit geplant ist. Herr Thiele erläutert, dass ab dem Beschluss der Umsetzung es bestimmt 2 bis 2 ½ Jahre dauern wird, bis die Stege und Boote im Wasser liegen. Nun müsse jedoch zunächst die Reaktion der Stadt abgewartet werden, ob dieses Konzept weiterverfolgt werden soll. Wenn man das Gefühl bekomme, die Idee ist gewollt und umsetzungsfähig, dann beginne die Beauftragung von Gutachten, die Suche nach Investoren, etc.
Der Vorsitzende bittet die Fraktionen um Beratung und Rückmeldung in der November-Sitzung des Planungsausschusses.
Frau Fisauli-Aalto bittet darum, mögliche Fragen bereits vorab an die Verwaltung zu schicken, damit diese möglichst in der Novembersitzung auch direkt beantwortet werden können.
