08.04.2025 - 1.2 Aktuelle Fragen der Einwohner*innen

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Wortprotokoll

Herr Schneider fragt warum die Politik nicht auf die Bürger*innen zugehe, die sich gegen das Bauvorhaben aussprechen, um in einen konstruktiven Dialog zu kommen. Und warum das Wohnraumkonzept von 2016 als Basis für die aktuelle Planung zugrunde gelegt werde und es keinen aktuelleren Bezug gebe.

Herr Dutsch erläutert, dass ein Bebauungsplanverfahren nach den Vorgaben des Baugesetzbuches durchgeführt wird. Dort sind Beteiligungsverfahren mit der Möglichkeit der Stellungnahmen vorgesehen. Diese werden abgewogen, es ist keine gemeinsame Diskussion über jeden einzelnen Punkt vorgesehen.

Frau Drewes stimmt zu, dass ein B-Planverfahren festgelegt ist, aber den Bürgerinnen wäre eine Beteiligung zugesagt worden, das sollte dann vernünftig erfolgen. Die Antworten in der Abwägung seien sehr formalistisch und hätten die Stadt nicht im Blick.

Herr Meyer fragt, wie viele Bürger*innen Einwendungen eingereicht haben. In der Abwägung stehe nur die Zahl der Einwendungen, nicht die Anzahl der Bürgerinnen und Bürger. Aus Sicht der Interessengemeinschaft müssten es mindestens 100 Menschen sein. Warum werde die Anzahl der Menschen nicht kommuniziert. Dann könne mit anderen Bebauungsplanverfahren verglichen werden. Zudem wurde auf die Einwendungen bezüglich der Gebäudehöhen keine Rücksicht genommen.

Herr Grass merkt an, dass die Frage nach der Anzahl der Menschen im weiteren Verfahren geprüft und ermittelt werden kann.

Herr Hoppe meint, dass mehr Rücksicht auf die zukünftigen als auf die jetzigen Anwohner genommen wird und fragt, wie die Verkehrsplanung in den Griff bekommen werden soll.

Der Vorsitzende weist darauf hin, dass die jetzt überplante Fläche ursprünglich als Straßenverkehrsfläche für die ehemalige Südumfahrung ausgewiesen war, die jedoch nicht mehr realisiert werden kann. Die Verkehrslage in Wedel sei nicht optimal, insbesondere auf der B431 sei der Verkehrsfluss nicht so wie es wünschenswert wäre. Bisher gebe es keine Alternative zur Bundesstraße, möglicherweise in ferner Zukunft eine Nordumfahrung in Verbindung mit Wedel Nord.

Frau Ott fragt, wie die Altstadt entlastet werden könnte, ob noch mehr Tempo 30 geplant sei und ob im Hinblick auf die Klimaneutralität E-Ladestationen im Neubau vorgesehen werden.

Herr Grass knüpft an die Ausführungen des Vorsitzenden an, die kommunale Entlastungsstraße in Verbindung mit Wedel Nord sei ein Projekt für die Zukunft. In dem Bereich der Altstadt sei die B431 jedoch bereits überwiegend mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h ausgewiesen. Das Thema Mobilität wird Wedel, aber auch andere Städte, noch lange begleiten. Jede Umstellung sei ein Prozess, in dem die Menschen sich auch an neue Verhaltensweisen gewöhnen müssen, z.B. mehr das Fahrrad und weniger das Auto zu nutzen. In dem neuen Wohnbauprojekt sei z.B. eine Fuß-/Radwegeverbindung vorgesehen. Wenn in der Zukunft der Bebauungsplan 76 umgesetzt werden sollte, gibt es eine ideale Verbindung zur Wedeler Innenstadt. Die Stadtplanung versucht den Wandel aktiv mitzugestalten, aber es komme immer auf das Nutzungsverhalten der Menschen an, die dann den ÖPNV oder das Fahrrad nutzen müssten. Möglicherweise wird dies durch den stetigen Generationenwechsel selbstverständlicher, da die Kinder heute mit einer anderen Wahrnehmung aufwachsen und bereits in der Schule für den Klimawandel sensibilisiert werden.

Zur Gebäudehöhe kann nur gesagt werden, dass die großen Nachverdichtungsprojekte der letzten Jahre in Wedel Mehrfamilienhäuser waren (z.B. Bonava, Hafenstraße, Doppeleiche), um auch mit dem verfügbaren Grund und Boden im Innenbereich ressourcenschonend umzugehen. Die geplante Gebäudehöhe wird von der Stadtplanung als angemessen erachtet.