13.06.2024 - 4 Stadtsparkasse Wedel Stellungnahme des Trägers ...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Wortprotokoll

Der Vorsitzende dankt Herrn Graßhoff von der Stadtsparkasse für sein Erscheinen und erteilt ihm das Wort.

Herr Graßhoff teilt mit, dass ihn einige Fragen bereits im Vorwege erreicht haben. Leider könne er nicht alle im öffentlichen Teil der Sitzung beantworten, sondern in einigen Fällen nur Tendenzen aussagen.
Die gute Nachricht vorab sei, dass die Existenz der Stadtsparkasse durch die Schließung der Zweigstelle Moorweg nicht gefährdet sei. Es gehe um wirtschaftliche Punkte und Sicherheitsabwägungen und davon hänge die Existenz nicht ab.

Aktuell gebe es 7 Geldautomaten, wobei der am Moorweg abgebaut, dafür aber ein neuer am Hafen errichtet werden soll. Aktuell laufen Auswertungen zur Frequentierung dazu. Die Filiale Moorweg liege dabei 40 % unter dem Durchschnitt als am wenigsten genutzte Filiale. Selbst der neue Geldautomat am Marienhof habe schon eine höhere „Ausbeute“ und nähert sich der Hauptstelle.
Weiterhin gibt es 7 Selbstbedienungsterminals (SBT) im Stadtgebiet. Die Nutzung sei bei allen rückläufig. Sie seien als Übergangstechnologien zu sehen, denn die Online-Anbindung liege inzwischen bei 70 %. Auch die Nutzung von Kontoauszugsdruckern sei rückläufig. Das spare zudem Papier.

Am Marienhof gibt es nur einen Geldautomaten, weil der Platz für einen SBT fehle.

Aktuell habe sie Stadtsparkasse hohe Investitionskosten für die Einrichtung am Hafen.
Die Hauptstelle nehme auch Überweisungen per Post an, aber das werde weniger. Und ebenso werden Kontoauszüge gegen Portoerstattung nach Hause geschickt.

Vor der Entscheidung zur Moorwegschließung wurde abgewartet, wie die Nutzung am Marienhof anlaufe.

Das Hauptargument für die Schließung seien aber die zunehmenden Zahlen bei der Geldautomatensprengung. Herr Graßhoff gibt einen kurzen Überblick zur Entwicklung.
Ende 2022 gab es einen Runden Tisch zum Thema Geldautomatensprengungen. Herr Graßhoff zitiert auszugsweise aus der gemeinsamen Erklärung (s. Anlage). Sie beinhaltet hohe Abwehrmaßnahmen und darum gebe es auch keinen Geldautomaten im Hotel. Die meisten Sprengungen finden nachts zwischen 2 und 3 Uhr statt.

 

Der Vorsitzende fragt, ob diese Informationen ausreichen oder ob noch eine nicht-öffentliche Beratung gewünscht sei.

 

Frau Fisauli-Aalto dankt Herrn Graßhoff für die ausführliche Erläuterung. Sie könne die Sicherheitsaspekte verstehen. Trotzdem könnte man nochmal das Gespräch mit dem Eigentümer der Fläche suchen, um am Marienhof ggf. noch Platz für einen weiteren SBT zu erhalten. Oder darüber nachdenken, für das Moorweggebiet eine mobile Filiale anzubieten.

Herr Graßhoff sagt Prüfung zu. Viele Menschen haben noch andere Gewohnheiten und kommen z. B. monatlich mit Rechnungen.

Herr Eichberger fände es gut, wenn übergangsweise ein Postdienst ermöglicht würde. Und er finde es traurig, wenn das Bargeldverhalten durch ein paar „Spinner“ eingeschränkt werde.

 

Frau Nikodem dankt auch. Das Ergebnis sei für den Seniorenbeirat nicht zufriedenstellend.

Sie sagt, dass 1 km für viele Menschen schon weit sein könne, denn nicht alle seien mobil. Und die Hemmschwelle, andere um Hilfe zu bitten, sei groß. Sie bittet darum, den vollen Service zu den jetzigen Öffnungszeiten auch in naher Zukunft beizubehalten.
Herr Graßhoff sagt, es gäbe keine Pläne, das zu ändern. Es sei wichtig, den Service weiterhin anzubieten, solange die Nachfrage nicht nachlasse. Und das sei momentan nicht so.

 

Frau Nikodem berichtet weiterhin, dass der Seniorenbeirat im Juni den HVV zu Gast habe. Busfahren könne man nur noch bargeldlos. Sie fragt, ob auch Herr Graßhoff bereit wäre, einer Sitzung des Seniorenbeirates beizuwohnen.

Dieser bittet um den Termin und sagt zu, jemanden aus der Stadtsparkasse zu schicken.

 

Herr Bödding fragt, was der TSV mit der Fläche plant und ob der Streetworker dort einen Schreibtisch bekommen könnte.

Herr Graßhoff antwortet, der TSV sei bereit, die Fläche anzumieten und Herr Waßmann ergänzt, dass Herr Menzel zur Zeit im KiJuZ untergebracht sei.

 

Frau Kärgel bittet nachdringlich um Prüfung, ob am Marienhof ein Kontoauszugsdrucker installiert werden kann. Viele Ältere nutzen kein Onlinebanking. Und so könnten sie das als Kompromiss beim Einkauf erledigen. Schließlich koste die Installation am Hafen ca. 13.000 €.

Herr Graßhoff sagt, man müsse ein Kosten-Nutzen-Analyse durchführen. Zusätzlich wäre Personal erforderlich, um Papier aufzufüllen etc..

Das koste aber nicht so viel, sagt Frau Kärgel. Ihr sei wichtig, dass die Versorgung gewährleistet ist und kein Service abgebaut werde.

Herr Graßhoff meint, man müsse sich der Nachfrage anpassen. Die Zahlen bei der Geldautomatennutzung gehen nach oben, bei den Überweisungs- und Kontoauszugsdruckern ist ein Rückgang um 30 % pro Jahr zu verzeichnen. Die Lebenszeit dieser Automaten betrage 8 Jahre.

Frau Kärgel gibt zu bedenken, dass sich der Kundenstamm ändere, weil die Jüngeren nachwachsen. Vielleicht sollten die Automaten noch für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung gestellt werden.
Frau Süß spricht die Banden an, die aus den Niederlanden nach Deutschland kommen, weil das Geld dort nach einer Automatensprengung vernichtet werde.

Dazu sagt Herr Graßhoff, dass das überdacht wurde. Die Verklebetechnik sei gescheitert. Als neue Lösung sei die Färbetechnik auf dem Vormarsch.

 

Frau Keck sieht noch ein anderes Problem bei den älteren Menschen: Vereinsamung im Alter durch demografischen Wandel. Sie fragt, wessen Aufgabe es sei, dieses Problem zu lösen. Das sei ein größeres Thema.

Herr Graßhoff sagt, es gebe noch kein Kommunikationskonzept, um die Betroffenen zu informieren. Er werde den Fortgang mitteilen.

 

Kurze Beratungspause von 19:57 – 20:05 Uhr

 

Die Justiziarin sieht keine rechtliche Notwendigkeit, die Abstimmung ohne die Mitglieder des Verwaltungsbeirates der Stadtsparkasse durchzuführen. Diese wollen aber nicht mitstimmen.

 

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Beschluss:

Der Rat beschließt folgende Stellungnahme:

 

„Es wird anerkannt, dass durch die anstehende Investition betriebswirtschaftlich notwendige Veränderungsprozesse angeschoben werden müssen. Um die Sparkasse langfristig in ihrer Wirtschaftlichkeit und Eigenständigkeit zu sichern, werden die Umstrukturierungsmaßnahmen gebilligt.

 

Vor dem Hintergrund der Daseinsvorsorge ist jedoch weiterhin die Versorgung des Moorweggebietes und des südlichen Stadtgebietes mit Bankleistungen, über das digitale Angebot hinaus, sicher zu stellen.

 

Daher wird es begrüßt, dass ein Geldautomat im Fachmarkt EDEKA Jensen am Marienhof aufgestellt wurde und zeitnah die neuen Geldautomaten am Hafen in Betrieb genommen werden.

 

Die Ausweitung der Räumlichkeiten der Filiale Moorweg für den TSV Wedel wird ebenfalls begrüßt mit dem Angebot eines Mietvertrages mit einer Miete, welche sich am unteren Ende des Marktes orientiert.

 

Bei der Umsetzung dieser Maßnahme soll darauf geachtet werden, dass der volle Service inkl. einer personenbesetzten Kasse in der Hauptstelle zu den jetzigen Öffnungszeiten fortgeführt wird und nicht in naher Zukunft eingeschränkt wird. Den Nicht-Online-Nutzern ist weiterhin eine Präsenz vor Ort anzubieten.“

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Abstimmungsergebnis: (Ohne die Verwaltungsratsmitglieder)

28 Ja / 0 Nein / 5 Enthaltung (Die Grünen)

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Anlagen zur Vorlage

Online-Version dieser Seite: https://www.wedel.sitzung-online.de/public/to020?SILFDNR=1000466&TOLFDNR=1016948&selfaction=print