11.01.2023 - 4 Reepschlägerhau...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Datum:
- Mi., 11.01.2023
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 19:00
- Anlass:
- Sitzung
Wortprotokoll
-
Herr Kaser stellt das vierstündige, gemeinsame Gespräch als sehr konstruktiv und wertschätzend dar. Man hat sich über die Entwicklungen ausgetauscht. Letztlich ist es an zwei Punkten gescheitert.
Zum einen gab es Versäumnisse des Betreibers. Zum anderen möchte der Verein das Haus auch abends nutzen, der Betreiber aber nicht. Aufgrund verschiedener Vorfälle ist das Vertrauen nicht mehr da. Es soll nun mit einem neuen Konzept und neuen Partnern weitergehen.
Frau Klahn-Schirrmeister betont, dass der Verein sich schwer getan hat, diese Entscheidung zu fällen. Aber es funktioniert so nicht mehr. Sie wird nächste Woche mit ersten Interessenten sprechen und offensiv neue Partner suchen. Bis dahin soll das Haus aus Bordmitteln an drei Abenden pro Woche geöffnet werden. Das ist man den Künstler*innen schuldig. Ein weiterer Gedanke ist, die Räume zu vermieten. Sie ist positiv gestimmt, dass es zügig vorangeht.
Herr Barop kommt auf die Finanzierbarkeit zu sprechen und Frau Zedler fragt, warum es nun mit den nächsten Pächtern besser funktionieren soll.
Nach Meinung von Frau Klahn-Schirrmeister lag es am Konzept.
Frau Garling fragt, ob denn neue Pächter den Tag plus den Abend belegen werden? Die Künstler*innen werden doch auch nicht immer vor Ort sein.
Frau Klahn-Schirrmeister antwortet, dass man den Künstlern die Öffnungszeiten ein Stück weit schuldig ist.
Herr Baars fragt, wie das neue Konzept aussehen soll, mit dem man auf einen grünen Zweig kommen will und was es an Speisen geben soll.
Frau Klahn-Schirrmeister sagt, dass die Ausstellungen wie bisher laufen sollen. Dazu 1 – 2mal monatlich Lesungen oder Konzerte oder ähnliches. Die Öffnungszeiten sollen interimsmäßig von 16 bis 21 Uhr sein.
Da die Küche nicht viel hergibt, wird es zunächst Kleinigkeiten, Snacks und Stullen geben. Das ist gut zu realisieren.
Frau Kärgel dankt, dass man sich den Fragen stellt und Herrn Kaser für die Vermittlung. Wegen der Zuschüsse hätte sie es nach wie vor gut gefunden, wenn der BKS früher informiert und eingebunden worden wäre. Die Stadt hat eine Einrichtung verloren, die gut in das Konzept passte. Das Haus war gut gefüllt, es wurden Werke gesehen und gekauft. Die Bürger sollen das Ambiente erleben. Das Angebot war einfach perfekt. Deshalb bezuschusst die Stadt das. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es nicht machbar, dort Angestellte zu bezahlen. Wie macht das der neue Pächter?
Frau Klahn-Schirrmeister möchte noch einmal klarstellen, dass niemandem gekündigt wurde. Und die Abendidee lebt schon länger. Nicht alle können aus zeitlichen Gründen nicht einfach Frühstücken oder Kaffee trinken gehen. Und im Übrigen habe es auch schon vorher gemeinsame Gespräche mit der Stadt gegeben.
Frau Kärgel fragt nach einer Verpflichtung zu einem bestimmten Konzept.
Das verneint Frau Klahn-Schirrmeister. Es gibt lediglich die Verpflichtung zu einer Teestube.
Frau Wittburg bittet eine Doppel(hybrid)nutzung von Café und Weinstube zu berücksichtigen.
Herr Kaser ist in der Gastronomie aufgewachsen und sagt, dass nicht alle, die abends öffnen, auch etwas zu essen anbieten.
Frau Zedler schließt sich Frau Kärgel an und fragt, ob es eine Strategie dafür gibt, wenn es sich für den nächsten Pächter auch nicht rentiert.
Frau Klahn-Schirrmeister will in alle Richtungen schauen. So etwas entwickelt sich. Es gibt schon bestimmte Vorstellungen, wie das gelebt werden soll.
Frau Garling findet, das Reepschlägerhaus ist ein kulturelles Kleinod und ist in Sorge, dass das Konzept wieder nicht aufgeht. Dem schließen sich Frau Fisauli und Herr Müller an. Es ist tragisch, dass es so enden muss. Herr Müller fragt nach Änderungsplänen für die Küche.
Frau Klahn-Schirrmeister sagt, dass es dabei darauf ankommt, was der Pächter will und was der Denkmalschutz dazu sagt. Im Rahmen der Abendöffnung lief die „Stullengeschichte“ sehr gut. Aber sie wurde einfach nicht ausreichend beworben. Für Neues muss man Trommeln.
Herr Krinkowski stellt dar, was seit 2016 mit dem Reepschlägerhaus passiert ist. Die Familie Krinkowski hat das Haus im August 2019 übernommen und eine sehr hohe Altersstruktur vorgefunden. Aber Kultur soll für alle Altersstufen da sein. Und das haben sie geschafft. Es ist nun gemischt von ganz jung bis ganz alt. Und es wurde bewusst Kaffee und Kuchen gewählt, denn dafür ist das Haus da. Aber nun ist das Vertrauen beiderseits gebrochen.
Das Einspielen einer Abendkarte ist schwierig und er sieht dort kein Abendkonzept. Wieviel Wein und Käse soll man denn verkaufen, um über die Runden zu kommen?
Dann kam im August 2021 das Feuer im Dach und das Haus musste 12 Wochen geschlossen bleiben. Jetzt gibt es die Personalkosten- und Rohstoffkostenerhöhung. Es gab viele Tiefen, wenig Höhen und nun ist es vorbei. Sie haben viel für die Kultur getan. Kultur ist für alle da und heißt auch einfach mal nur zusammensitzen. Kultur ist nicht immer haptisch.
Frau Neumann-Rystow, Frau Fisauli und Frau Zedler bedanken sich. Das war so ein Gewinn für Wedel.
Herr Barop fragt nach einer Standortalternative.
Herr Krinkowski ist dazu in Gesprächen.
Frau Kärgel fragt nach der Auszubildenden.
Herr Krinkowski teilt mit, dass sie in Heiligendamm untergebracht werden konnte und dort weitermacht.
Herr Müller möchte noch einmal danke sagen, denn ein Restaurant kann jeder, aber das „Reepi“ war einmalig.
Frau Garling findet, dass das Konzept auf Wedel zugeschnitten war und genau das Segment erfüllt hat, das Wedel braucht. Sie fragt, ob der Bedarf für abends wirklich so groß ist und glaubt nicht, dass Wedel eine Weinstube braucht.
Herr Barop fasst zusammen und spricht den großen Wunsch aus, dass es weitergeht. Er hat die dringende Bitte, dass sich der Verein und der Betreiber noch mal zusammensetzen und eine Lösung finden, die beiden Parteien gefällt. Dem Stimmen alle durch Klopfen zu.
Herr Fresch dankt dem Bürgermeister für die Vermittlung und Frau Klahn-Schirrmeister für die offenen Worte und den Austausch. Er bittet den Ausschuss, sich regelmäßiger mit dem Thema zu befassen und sich mit dem Verein zu treffen. Und er bittet die Verwaltung, den Fraktionen den Pachtvertrag einmal zukommen zu lassen.
Herr Barop dankt und wünscht viel Glück.
