14.02.2023 - 4 Präsentation Wohnbauprojekt Im Winkel

Beschluss:
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Wortprotokoll

Herr Straube stellt sich und die Vostra GmbH vor. Die Firma habe mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Realisierung von Wohnbauprojekten und hält mehrere Objekte im Bestand. Im Anschluss erläutert Herr Springer vom Planungsbüro Elbberg das geplante Projekt anhand einer Präsentation. Diese ist nach der Sitzung im Bürger- und Ratsinformationssystem verfügbar (in einer aktualisierten Version bezüglich der Stellplatzberechnungen). Das Grundstück wird derzeit als Garagenhof genutzt und ist umgeben von Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau der sechziger Jahre, im Osten befindet sich angrenzend ein Gewerbegebiet. Geplant sei die Errichtung eines Gebäudes maßgeblicher Höhe und Dichte mit einem Mix aus 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen, hauptsächlich im Wege des geförderten Wohnungsbaus. Da es größer als die Nachbarschaftsgebäude werde, diene es zusätzlich der Abschirmung zum Gewerbegebiet.

Im Anschluss an die Präsentation eröffnet der Vorsitzende die Aussprache.

Auf Nachfrage der SPD-Fraktion erläutert Herr Springer, dass die Dreiecksfläche zur Straße bisher im Besitz der Stadt ist und ein Ankauf angestrebt wird. Die Fläche zwischen Gebäude und Gewerbegebiet verbliebe jedoch bei der Stadt, würde aber vom Investor als Parkfläche hergerichtet.

Grundsätzlich befürwortet die SPD-Fraktion, dass in dem Vorhaben ein großer Anteil sozial geförderter Wohnraum entstehen soll. Bei der weiteren Entwicklung des Projektes sollte dann detaillierter besprochen werden, welche Anteile in welchem Förderweg realisiert werden könnten. Zudem wäre wünschenswert, wenn Wohnungen aller Größen, auch die 4-Zimmer-Wohnungen, in der Förderung berücksichtigt würden. Der Investor bestätigt dies. Bisher kann eine Realisierung von 50% der Wohnungen im Wege des geförderten Wohnungsbaus zugesagt werden; abhängig von den neuen Förderkonditionen, die im April erwartet werden, kann dies jedoch auch deutlich mehr betragen. Herr Eichhorn regt zudem an, bei Projekten der Innenverdichtung grundsätzlich auch über höhere Gebäude zur besseren Ausnutzung der Grundstücke als bisher nachzudenken.

Herr Wuttke teilt diese Überlegung nicht, die geplante Bebauung sei mit einer GRZ 2 von 0,71 und einer GFZ von 1,69 bereits sehr intensiv und deutlich größer als die Nachbarschaft. Die Berechnung der Stellplätze sei ausschließlich mit dem Schlüssel von 0,5 für geförderten Wohnraum erfolgt, der Investor habe jedoch nur von 50% gefördertem Wohnraum gesprochen.

Herr Springer erläutert, dass erst nach der Veröffentlichung der neuen Förderrichtlinien der IB, wenn der genaue Anteil der geförderten Wohnungen feststehe, die Stellplätze konkret berechnet werden können.

Die Fraktion Die Linke ist erfreut über den hohen Prozentsatz der geförderten Wohnungen und fragt, ob das Bauvorhaben auch ohne Ankauf der städtischen Fläche realisiert werden könnte, welcher Förderweg präferiert wird, ob der öffentliche Durchgang erhalten bliebe und ob ohne die Herstellung des öffentlichen Parkplatzes mehr Wohnraum geschaffen werden könnte.

Herr Springer antwortet, dass ohne die städtische Dreiecksfläche das Gebäude wesentlich kleiner mit weniger Wohneinheiten geplant werden müsste. Der öffentliche Zugang zu den Schrebergärten bliebe erhalten, jedoch mit verbesserter Wegequalität und Ordnung des Parkraums. Diese bringe einen Mehrwert für das Quartier, daher sollte die Schaffung der öffentlichen Parkplätze nicht zugunsten des geförderten Wohnraums entfallen. Für die neuen Wohneinheiten werden ausreichend Parkplätze im Gebäude geschaffen. Vermutlich werde der Großteil der Wohnungen im 1. und 2. Förderweg erstellt, abhängig von den genauen Fördervorgaben der IB.

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen bitten um Auskunft, ob zwecks der besseren Durchlüftung der optischen Auflockerung auch zwei Gebäudekörper möglich seien, wie die Quadratmeterbemessungen für die Wohnungen geplant sind und ob Holz als Baustoff eingesetzt werde, da co2-schonende Bauweise erwähnt wurde.

Herr Springer erläutert, dass bei zwei Gebäudekörpern zu viel Verlust durch die notwendigen Abstandsflächen entstehe, zumal die Qualität zu hinterfragen wäre, wenn das Gefühl entstehe, dass die Fenster der Nachbarn direkt vor den eigenen seien. Die Quadratmeter der einzelnen Wohnungen werden sich nach den Förderrichtlinien der IB bemessen, hier liege noch keine abschließende Planung vor. Der Einsatz von Holz sei lediglich als Verkleidung der Fassade im Staffelgeschoss vorgesehen. Durch die notwendige Abschottung gegen die Schallemission des Gewerbegebietes muss das Gebäude so gebaut werden, dass der Einsatz von Holz anstelle von Mauerwerk eine schlechtere co2-Bilanz aufweisen würde.

Die FDP-Fraktion merkt an, dass der Parkraum in diesem Quartier bereits sehr belastet ist, die vorgelegte Tabelle beschönige den entstehenden Verlust an Parkplätzen. Der Investor sagt zu, diese Aufstellung zu überarbeiten.

Der Jugendbeirat fragt, wie ein klimaschonender bau realisiert werden soll und ob berechnet wurde, wie Emissionen ausgeglichen werden könnten. Der Investor verweist auf die sehr frühe Planungsphase, das könne heute noch nicht beantwortet werden.

Die CDU-Fraktion begrüßt grundsätzlich die Planung zur innerstädtischen Verdichtung und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Der Wunsch wäre, dass nicht nur Wohnraum im 1. Förderweg, sondern ein ausgewogener Mix aus 1., 2. und womöglich 3. Förderweg geschaffen werde.

Der Vorsitzende dankt für die Präsentation, die Rückmeldungen aus den Fraktionen erfolgen in der März-Sitzung.

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