25.08.2021 - 3.2 Bericht der Verwaltung
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.2
- Datum:
- Mi., 25.08.2021
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
Wortprotokoll
Herr Springer berichtet über den aktuellen Sachstand zur Lehrkräftesituation und zum Krankenstand beim gebundenen Ganztag an der Albert-Schweitzer-Schule.
Es sind dort momentan 89,5 Fehlstunden.
Herr Springer hat engen Kontakt mit dem Ministerium und dem Schulamt. Die Verantwortlichen haben beteuert alles zu tun, um diesem Mangel abzuhelfen. Aber der Aktivitätsnachweis gibt zu bedenken. Es ist nichts in Sicht, was den Lehrermangel nachhaltig beheben kann. Die Schule hat weiter versucht, SuS vom Ganztag abzuziehen. Es sind zurzeit ca. 230 SuS in der Betreuung, wir haben aber nur Kapazitäten für max. 200.
Es wurde ein Zuschuss vom Land für die Betreuung gefordert, aber dieser wurde bisher abgelehnt.
Ende September finden Elternabende statt, nach denen die Eltern ihre Kinder für die Schule anmelden. Dafür müssen den Schulen Sprachregelungen an die Hand gegeben werden.
Eigentlich geht es jetzt schon nicht mehr mit den vielen Ausfällen. Herr Springer sieht tendenziell einen erhöhten Personalbedarf. So ist das gebundene Modell nicht weiter haltbar. Es besteht große Unsicherheit, weil nicht klar ist, was passiert.
Den nächsten Sachstand gibt es im nächsten BKS am 08.09.2021.
Herr Barop findet diesen Zustand unhaltbar und ist entsetzt, wie sich das Land verhält. Es wurde schließlich ein Vertrag geschlossen. Nun fischen andere Länder das Personal weg, weil sie mehr zahlen und flexibler sind. Das ist bitter für die ASS. Es wäre fürchterlich, wenn die ASS in ihrer Konzeption nicht weiterbestehen kann.
Frau Stölting (ASS) berichtet, dass die Betreuung schwierig ist. Die Kursangebote am Nachmittag, die während Corona nicht stattgefunden haben, sollen wieder vorangetrieben werden. Das würde die Lage verbessern.
Frau Pirsig (stellv. Schulleitung ASS) ergänzt, dass das Stundenkontingent als gebundene Ganztagsschule nicht gehalten wird. Die Kinder haben nicht weniger Stunden als an anderen Schulen, aber im Ganztag hätten sie mehr.
Das Problem bei Studenten als Aushilfen ist, dass es mit der Fachlichkeit schwierig wird. Außerdem steht die Frage im Raum, wie es mit der Uni im Oktober weitergeht. Und wie viele Stunden können durch Vertretungen überhaupt aufgefangen werden, denn diese machen ja auch zusätzliche Arbeit.
Es gibt ein 9-Stunden-Modell im Ganztag, die ASS fährt 7 Stunden.
Frau Garling wendet sich an Herrn Springer: Der Ganztag ist doch eine Entscheidung der Schulkonferenz. Kann sich ein Ministerium da so einfach rausschleichen?
Herr Springer antwortet, dass die Situation für alle neu ist und gemeinsam geklärt werden muss. Die Stadt hat als Schulträger den Antrag gestellt und der Umkehrweg würde genauso beginnen.
Das Ganze ist personalwirtschaftlich schwierig. Wir geben im Jahr 800.000 € für den Ganztag aus und bekommen vom Land 66.000 €. Das kann uns als Stadt nicht reichen.
Der Punkt ist: Wenn wir gebundene Ganztagsbetreuung an der ASS anbieten, müsste es allen 400 SuS angeboten werden können.
Wir können die Ausfälle momentan auffangen, aber in den nächsten Monaten gibt es Mehrbedarf.
Herr Barop sagt, dass das Land eine vertragliche Verpflichtung hat und sie nicht einhält. Und wir wollen eine vernünftige Betreuung.
Frau Kärgel merkt an, dass die ASS eine von drei gebundenen Ganztagsschulen in Schleswig-Holstein ist. Es wurde mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass Frau Prien das nicht sieht.
Die Studentenquote ist erreicht und Studenten können keine Hauptfächer unterrichten. Wir brauchen qualifiziertes Personal für alle SuS und Unterricht bis 15 Uhr.
Was sie am meisten erstaunt ist, dass das Geld im System zur Verfügung steht, aber nicht gezahlt wird.
Sie ist der festen Überzeugung, dass die 50 Kinder in Jugendamtsbetreuung mitbetreut werden. Diese Kinder haben in der Schule einen sicheren Raum und fühlen sich gut aufgehoben.
Das alles ist ein Riesendilemma. Es darf nicht die Zukunft der Kinder aufs Spiel gesetzt werden.
Herr Barop ergänzt, dass sich auch SPD-Landtagsabgeordnete eingesetzt haben.
Frau Schilling fragt, was uns dieses „Feuerwehrspielen“ kostet.
Herr Springer antwortet: Bei einem Richtwert von 90-100 Stunden ergeben sich 110.000 € für die Stadt als Größenordnung. Es gibt keine exakte Berechnung.
Bisher kämpfen die Leute vor Ort an der Schule und versuchen die Ausfälle zu kompensieren. Die Kurse fangen jetzt wieder an.
Es gibt 15 Stellen (= 25 Personen) für den Ganztag.
Das Land müsste ein Hilfsangebot anbieten, aber stattdessen gibt es ein „Das geht nicht“.
Herr Barop hofft, dass alles zu einem positiven Ende geführt wird.
