20.10.2020 - 4 Vorstellung des Projektes "Power-to-Heat"-Anlag...

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Wortprotokoll

Herr Isengardt von der Wärme Hamburg GmbH stellt das in Wedel geplante Projekt Power-to-Heat vor. Durch die Anlage ist ein wesentlicher Bestandteil der Co2-Reduzierungs-Strategie der Wärme Hamburg, da überschüssige Windenergie in Wärme umgewandelt wird und zugleich die Leistung des bestehenden Kohlekraftwerks entsprechend reduziert werden kann. Gestalterisch wird die Anlage dem Kraftwerk angeglichen.

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen erkundigt sich nach der Höhe des Energieverlusts bei der Umwandlung von Elektrizität in Wärme, dem Umgang mit geringerem Fernwärmebedarf im Sommerhalbjahr, der Zukunft der Power-to-Heat-Anlage bei Stilllegung des Kohlekraftwerkes und einer möglichen Kollision des Standortes der Anlage mit einer möglichen Weiterführung des Elbwanderweges.

Die SPD-Fraktion möchte wissen, ob es durch die neue Anlage möglich wäre, das Kraftwerk in den Sommermonaten herunterzufahren und ob die Kopplung mit der neuen Anlage eine Verzögerung bei der geplanten Abschaltung des Kraftwerks verursachen könnte.

Die FDP-Fraktion fragt nach, ob bereits feststeht, dass die neue Anlage nach Stilllegung des Kohlekraftwerks auf dem Gelände verbleibt.

 

Die Vertreter der Wärme Hamburg GmbH beantworten die gestellten Fragen.

 

Frage: Wie ist die Energiebilanz der Anlage, wie hoch ist der Energieverlust?

Antwort: Der Eigenbedarf muss noch berechnet werden, aber der Energieverlust wird als gering eingeschätzt, baugleiche Anlagen haben einen Wirkungsgrad von bis zu 99,6%.

 

Frage: Was passiert im Sommerhalbjahr bei einem Rückgang des Wärmebedarfs?

Antwort: Im Sommerhalbjahr wird die Anlage nur bei Bedarf betrieben.

 

Frage: Ändert sich der Einsatz der Power-to-Heat-Anlage im Sommerhalbjahr, wenn das Kraftwerk stillgelegt wird?

Antwort: Der Einsatz der Anlage erfolgt unabhängig vom Kraftwerk, auch dann wird die Anlage nur bei Wärmebedarf betrieben.

 

Frage: Könnte im Sommer das Kraftwerk abgeschaltet und der Wärmebedarf komplett durch die Power-to-Heat-Anlage gedeckt werden?

Antwort: Das Kraftwerk könnte in den Monaten mit geringerem Wärmebedarf nicht vollständig heruntergefahren werden, da die Power-to-Heat-Anlage den Bedarf nicht jederzeit vollständig abdecken könnte. Kurzfristige Phasen des Herunterfahrens und anschließendem Wiederhochfahrens des Kraftwerkes je nach Bedarf ist weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll.

 

Frage: Könnte die Koppelung der neuen Anlage mit dem Kraftwerk dazu führen, dass sich die geplante Abschaltung verzögert?

Antwort: Die Abschaltung des Kraftwerkes ist unabhängig von der Power-to-Heat-Anlage und wird sich dadurch nicht verzögern. Die Planung sieht vor, nach Fertigstellung des Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Dradenau in 2024 die Anlage dorthin umzuschalten.

 

Frage: Könnte der Standort der Anlage eine mögliche Weiterführung des Radfernweges an der Elbe im Bereich des Kraftwerkes zu einem späteren Zeitpunkt verhindern?

Antwort: Die Anlage hat genügend Abstand von der Uferanlage und würde hier keine Auswirkungen haben.

 

Frage: Steht bereits fest, dass die Anlage nach der Schließung des Kraftwerkes auf dem Gelände bleibt und weiter betrieben wird?

Antwort: Die Anlage geht nach Ablauf der Vertragszeit in das Eigentum der Wärme Hamburg GmbH über und kann theoretisch weiter für die Erzeugung von Fernwärme genutzt werden. Dazu müssen dann die Rahmenbedingungen geprüft werden, da der Betrieb nur mit überschüssiger Windenergie wirtschaftlich ist.

 

Herr Wonka weist zum Abschluss auf den ambitionierten Zeitplan für das Projekt hin. Vertraglich ist vorgesehen, dass die Anlage bis zum 31.12.2023 in Betrieb genommen sein muss. Herr Burmester dankt den Gästen für die Erläuterungen.

 

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